Die symbolische Übergabe der Sammlung von Zehntausenden Exponaten zur Geschichte und kulturellen Bedeutung des Pfarrhauses ist am Donnerstag vorgesehen, wie die Stiftung Lutherhaus Eisenach am Montag mitteilte. Am gleichen Tag eröffnet Bischöfin Ilse Junkermann in der Wartburgstadt das neue Archiv der mitteldeutschen Landeskirche, in dem künftig auch das Pfarrhausarchiv und andere Bestände aus dem Lutherhaus gelagert werden sollen.
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Zwar beherbergte das Museum bereits seit 1956 das wertvolle Archiv. Bisheriger Eigentümer der Sammlung war allerdings der Verein evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland. Ein Besitzerwechsel sei erst mit Gründung der Stiftung Lutherhaus Eisenach zum 1. Januar 2014 möglich geworden, hieß es. Gegründet wurde das Evangelische Pfarrhausarchiv 1925 durch den Merseburger Pfarrer August Angermann (1867-1948), der beim Aufbau durch den Verband der deutschen Pfarrvereine unterstützt wurde. Die seither beständig gewachsene Sammlung kam 1956 von Wittenberg (Sachsen-Anhalt) nach Eisenach.
Mittlerweile umfasst das Archiv mehrere zehntausend Einzelstücke, darunter unter anderem Bücher, Handschriften, Stammbücher, Briefe, Münzen, Medaillen, Plaketten, Gemälde und Plastiken. Arbeitsschwerpunkt ist den Angaben zufolge die Erfassung von Namen deutschsprachiger Pfarrer und deren Kinder, die bedeutende wissenschaftliche und künstlerisch-kulturelle Beiträge geleistet haben. Die über Jahrzehnte gewachsene Pfarrhausdatei umfasst inzwischen mehr als 30.000 Namen mit biografischen Angaben.
Exponate der Sammlung sind immer wieder als Leihgaben in Sonderausstellungen und Museen in ganz Deutschland zu sehen. Zuletzt wurden Eisenacher Ausstellungsstücke etwa von Ende Oktober 2013 bis Anfang März 2014 in der viel beachteten Pfarrhausausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin gezeigt. Im neuen Archiv der mitteldeutschen Kirche sollen die Bestände des Pfarrhausarchivs und aus anderen Sammlungen des Lutherhauses ab 2015 der Forschung zur Verfügung stehen. Das Lutherhaus selbst plant nach der derzeitigen Renovierung und Erweiterung die Wiedereröffnung des reformationsgeschichtlichen Museums Mitte nächsten Jahres.