Kirgisischer Mufti tritt nach Sexskandal zurück

Kirgisischer Mufti tritt nach Sexskandal zurück
Der Mufti von Kirgistan, Rachmatullah Egemberdijew, ist laut Medienberichten nach einem Sexskandal von seinem Amt zurückgetreten.

Der kirgisische Rat der Religionsgelehrten nahm den Rücktritt des islamischen Rechtsgelehrten einstimmig an, nachdem Egemberdijew durch ein mehrere Tage lang im Internet kursierendes intimes Video unter Druck geraten war, wie die russische Internetzeitung "lenta.ru" am Mittwoch berichtete.

###mehr-artikel###Laut Egemberdijew ist er auf dem mit versteckter Kamera aufgenommenen Video mit seiner zweiten Frau zu sehen. Diese habe er nach islamischem Recht geheiratet, rechtfertigte sich der Mufti. Offiziell herrscht in Kirgistan Monogamie, während die Vielehe unter Strafe steht. Trotzdem findet die Polygamie in den zentralasiatischen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion mehr und mehr Verbreitung.

Rund drei Viertel der 5,5 Millionen Kirgisen gehören dem Islam an. Innerhalb der religiösen Führungsspitze gibt es allerdings seit längerem Machtkämpfe. Egemberdijew, seit Ende 2012 im Amt, ist bereits der fünfte islamische Rechtsgelehrte, der in den vergangen vier Jahren vorzeitig seinen Posten räumen musste. Egemberdijews Vorgänger war nach einem Korruptionsskandal zurückgetreten.