Mehr als 20.000 Teilnehmer beim Taizé-Jugendtreffen in Straßburg

Mehr als 20.000 Teilnehmer beim Taizé-Jugendtreffen in Straßburg
Zum Taizé-Jugendtreffen in Straßburg werden von diesem Samstag an mehr als 20.000 junge Menschen aus ganz Europa erwartet. Wie die Kommunität von Taizé mitteilte, kommen in der französischen Stadt über den Jahreswechsel unter anderem 4.500 Polen, 2.600 Ukrainer, 1.400 Italiener, 1.300 Kroaten sowie 1.000 Weißrussen zusammen. Mit den elsässischen und deutschen Gastgebern in der badischen Region Ortenau würden sich zusammen mehr als 30.000 Menschen auf den Weg nach Straßburg machen, hieß es.

Bis 1. Januar versammeln sich die Teilnehmer des Jugendtreffens vormittags in mehr als 200 Gastkirchengemeinden beiderseits des Rheins zum Gebet und Austausch. Am 29. und 30. Dezember stehen jeweils etwa 20 verschiedene Treffen auf dem Programm. Themen sind unter anderem Arbeitslosigkeit, Menschenrechte, Gerechtigkeit, Ökumene und Mission. Das Treffen solle eine "Gemeinschaft in Christus" ausdrücken, erklärte Frère Alois, Prior der Bruderschaft Taizé. In einem Grußwort hatte auch Papst Franziskus seine Freude über das Treffen ausgedrückt.

Zollitsch und Fischer: "ein großes Fest des Glaubens"

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch und der badische evangelische Landesbischof Ulrich Fischer bezeichneten das Jugendtreffen als "ein großes Fest des Glaubens". Das Besondere an der Kommunität Taizé sei, dass Sprachgrenzen überwunden werden und die Brüder mit großer Wertschätzung vor der jeweils anderen Konfession mit den Jugendlichen das Miteinander im Glauben leben, sagten die Bischöfe in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

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Die Evangelische Landeskirche in Baden und die Erzdiözese Freiburg erwarten als Nachbarregion rund 5.000 der insgesamt 30.000 Teilnehmer, die auf der deutschen Seite in der Ortenau untergebracht werden. Die Communauté de Taizé organisiert die Veranstaltung im Rahmen des "Pilgerwegs des Vertrauens auf der Erde", der von Frère Roger Ende der 70er Jahre ins Leben gerufen wurde. In den vergangenen Jahren war sie in Rom, Berlin und Rotterdam zu Gast.

Die ökumenische Taizé-Bruderschaft wurde in den 40er Jahren von dem Schweizer Theologen Roger Schutz (1915-2005) gegründet. Der damals 25-jährige Pfarrerssohn wollte in der Zeit des Zweiten Weltkriegs "die Zerrissenheit unter den Christen und die Konflikte in der Menschheit" überwinden helfen. Dazu zog er sich am 20. August 1940 in das kleine Dorf Taizé bei Cluny in Südburgund (Frankreich) zurück.

Heute leben in der "Communaute de Taizé" mehr als 100 Brüder aus rund 25 Ländern. Viele arbeiten zudem in den Armenvierteln der Welt. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie mit Einkünften aus ihrer Arbeit. Sie haben sich zur Ehelosigkeit sowie zu einem Leben in materieller Gütergemeinschaft verpflichtet. Bekanntgeworden ist Taizé durch einprägsame, meditative Lieder, die unter Christen in aller Welt verbreitet sind.