Entwicklungshilfe soll Barrieren für Behinderte abbauen

Entwicklungshilfe soll Barrieren für Behinderte abbauen
Behinderte müssen nach Expertenmeinung stärker in Entwicklungsprojekte einbezogen werden.

"Eine eventuell lebensrettende Impfung bleibt dem Mann im Rollstuhl verwehrt, weil das Krankenhaus zu weit entfernt ist", schreibt der Direktor der Christoffel-Blindenmission, Rainer Brockhaus, in dem Frankfurter Magazin "welt-sichten" (Dezemberausgabe). Oft könne eine gehörlose Frau in einem Entwicklungsland nicht an einer Berufsausbildung teilnehmen, und ein blindes Mädchen nicht in eine neue Schule gehen.

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Etwa eine Milliarde Menschen weltweit hat eine Behinderung. Viele von ihnen seien arm und hätten somit vielerlei Barrieren vor sich, die sie nicht aus eigener Kraft überwinden könnten, betonte der Direktor der christlichen Hilfsorganisation mit Sitz im südhessischen Bensheim. Aber der Weg zur Inklusion sei in der Entwicklungszusammenarbeit noch weit.

Auch in dem Fahrplan zu neuen Nachhaltigkeitszielen, der auf der UN-Vollversammlung im September beschlossen wurde, kämen behinderte Menschen bisher nicht ausdrücklich vor. Brockhaus formuliert die Erwartungen an die Entwicklungszusammenarbeit der Zukunft: "Sie soll den Menschen nicht nur das Überleben, sondern auch ein Leben in Würde ermöglichen."