Kein Zusammenhang zwischen Krebserkrankung und Alt-Atomreaktor Hamm

Kein Zusammenhang zwischen Krebserkrankung und Alt-Atomreaktor Hamm
Das nordrhein-westfälische Umweltministerium sieht keinen Zusammenhang zwischen dem inzwischen stillgelegten Atomreaktor in Hamm und Krebsfällen in der Umgebung.

27 Jahre nach der Freisetzung einer "sehr geringen Menge radioaktiver Aerosole aus der Anlage" im Jahr 1986 sei derzeit kein Einfluss durch den ehemaligen Hochtemperaturreaktor auf Krebserkrankungen zu erkennen, sagte der Düsseldorfer Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) am Donnerstag. Der Reaktor war vor 25 Jahren abgeschaltet worden.

###mehr-artikel###

Das Ministerium hatte eine statistische Auswertung der Krebshäufigkeiten in der Region um das Reaktorgelände durch das Krebsregister NRW in Auftrag gegeben. Anlass waren vermehrte Anfragen von Bürgern zu Krebshäufigkeiten.

In der Auswertung wurden den Angaben nach ausgewählte Krebserkrankungen der Bevölkerung aus den Jahren 2008 bis 2010 mit denen eines Referenzgebietes verglichen. Dabei wurde laut Remmel "eine Auffälligkeit bei Erkrankungen an Schilddrüsenkrebs" festgestellt. Hier sei sogar eine statistisch signifikant erhöhte Rate bei Frauen erkennbar gewesen. Ob dies aber tatsächlich mit der Freisetzung von Radioaktivität 1986 zusammenhängt, ist laut Umweltminister "wenig wahrscheinlich". Bei Männern sei keine höhere Rate bei Schilddrüsenkrebs diagnostiziert worden.