Thomas Roth wird neuer "Tagesthemen"-Moderator

Thomas Roth wird neuer "Tagesthemen"-Moderator
Der ARD-Korrespondent Thomas Roth (61) soll künftig die "Tagesthemen" im Ersten moderieren. Darauf einigten sich die Intendanten und Intendantinnen der ARD am Dienstag bei einer Sitzung in Mainz.

Caren Miosga werde wie bisher gleichberechtigte Erste Moderatorin bleiben, sagte der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor im Anschluss an das Treffen. Roth wird Nachfolger von Tom Buhrow, der Ende Mai zum neuen Intendanten des WDR gewählt worden war und bereits als Gast an der Intendantenrunde teilnahm. Ingo Zamperoni, der die beiden Hauptmoderatoren bisher vertreten hat, solle dies weiterhin tun und "verstärkt zum Einsatz kommen", teilte die ARD außerdem mit.

Der WDR-Journalist Thomas Roth leitet zurzeit das ARD-Studio in New York. Zuvor war er Studioleiter in Moskau und von 1995 bis 1998 Hörfunkdirektor des WDR. Die ARD-Anstalten hätten sich einvernehmlich auf die Personalie geeinigt, sagte Marmor. Er rechne damit, dass Roth in seiner neuen Funktion eigene Akzente als Moderator setzen werde. Neben der Moderation der "Tagesthemen" entschieden die ARD-Intendanten auch über den neuen Leiter des Kinderkanals von ARD und ZDF. Diese Position soll Michael Stumpf übernehmen. Der 40-Jährige leitet derzeit das Online-Team der Hauptredaktion Kinder und Jugend beim ZDF.

Arbeitsgruppe soll Konzept für Jugendkanal erstellen

Noch keine endgültige Klarheit gibt es hingegen über den möglichen gemeinsamen Jugendkanal von ARD und ZDF. Beide Sendeanstalten hätten sich darauf verständigt, dass eine gemeinsame Arbeitsgruppe in den kommenden Monaten ein Programmkonzept erstellt, hieß es. Die ARD sei nach wie vor an dem Jugendkanal interessiert, sagte Marmor: "Nach meiner Wahrnehmung gibt es inzwischen auch Bewegung beim ZDF." Das ZDF sei von seiner ursprünglichen Position abgerückt, ein zusätzlicher Sender könne nur durch erhebliche zusätzliche Finanzmittel aufgebaut werden. Die ARD wolle keine Beitragserhöhung wegen des neuen Angebots.

Veränderungen wird es bei der Auslandsberichterstattung der ARD geben. Durch eine Umstrukturierung der bislang drei getrennten Studio-Standorte in Washington sollen 700.000 Euro pro Jahr eingespart werden. Mit dem Geld soll eine zusätzliche Korrespondentenstelle in Madrid geschaffen und die Berichterstattung aus Krisengebieten gestärkt werden. Außerdem beschlossen die Intendanten, künftig auf die Hörfunk-Live-Berichterstattung von Formel-1-Rennen zu verzichten. Ein Teil der freiwerdenden Mittel solle in ein Pilotprojekt für investigative Sportberichterstattung fließen, kündigte der Vorsitzende der ARD-Hörfunkkommission, Joachim Knuth, an.