Bund und Evangelische Jugend überprüfen Offensive Junger Christen

Bund und Evangelische Jugend überprüfen Offensive Junger Christen
Das Bundesfamilienministerium und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (AEJ) haben eine Überprüfung des hessischen Vereins "Offensive Junger Christen" eingeleitet.

Dabei gehe es um die Frage, ob das Freiwillige Soziale Jahr bei dem Verein auch künftig mit Bundesmitteln gefördert werden könne, bestätigte Jens Kreuter, Leiter des Arbeitsstabes Freiwilligendienste des Ministeriums, am Freitag in Berlin dem epd. Grund für die Überprüfung durch die AEJ sei die umstrittene Haltung des Vereins zur Homosexualität.

"Das ist für uns nichts Neues"

Schon seit Jahren kommt es immer wieder zu Kritik an der evangelischen Kommunität "Offensive Junger Christen" und dem ihr angeschlossenen "Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft" (DIJG) mit Sitz in Reichelsheim im Odenwald. "Das ist für uns nichts Neues", sagte Kreuter. Im Dezember vergangenen Jahres beschäftigte die Offensive sogar den hessischen Landtag. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünenfraktion hielt Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) dem DIJG vor, es mache Angebote zur "Heilung homosexueller Menschen". Daraufhin kam es zu Gesprächen von Vertretern der Offensive, die der Diakonie angehört, und Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier, die mit der Ausräumung der Vorwürfe endeten.

In der Vergangenheit habe sich kein Teilnehmer beklagt

Die erneute Überprüfung der Offensive liegt nach den Angaben von Kreuter in den Händen der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend. Sie sei die Zentralstelle für das Freiwillige Soziale Jahr in der evangelischen Kirche und in der Diakonie. Geprüft werden müsse etwa, ob Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) bei der Offensive problematische Werte zum Thema Homosexualität vermittelt bekämen. Seines Wissens habe sich in der Vergangenheit noch kein Teilnehmer beklagt, weder im Ministerium noch bei der Arbeitsgemeinschaft, sagte Kreuter. Im Übrigen arbeiteten FSJ-ler lediglich in der Kommunität mit und nicht im DIJG.

Nach den Angaben des Freiwilligendienst-Beauftragten hat die Offensive in den vergangenen Jahren sowohl vom Bund als auch vom Land Hessen Fördergelder für das FSJ erhalten. Auch für den laufenden Jahrgang 2012/2013 seien entsprechende Mittel bewilligt worden. Anträge für das im September beginnende FSJ-Jahr 2013/2014 könnten ab April gestellt werden. Bis dahin sei die Überprüfung der Reichelsheimer Kommunität sicher abgeschlossen.