Das Kassationsgericht in Buenos Aires wies am Montag (Ortszeit) die Revisionsbeschwerde Bignones ab. Der 84-Jährige war im April 2011 wegen mehrfachen Mordes und Mordversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Neben Bignones Strafe bestätigt das Gericht auch die lebenslangen Haftstrafen drei damals mitangeklagten ehemalige Militärs und Polizeiangehörigen, wie die Tageszeitung "Página/12" berichtete.
Reynaldo Benito Bignone hatte den Chefposten der Junta, die von 1976 bis 1983 an der Macht war, im Juni 1982 übernommen. Sein Vorgänger Leopoldo Galtieri war wegen der Niederlage im Falkland-Krieg gegen Großbritannien zurückgetreten. 1983 gab Bignone die Macht an den frei gewählten Präsidenten Raúl Alfonsín ab. Für Bignone war es die zweite Verurteilung zu einer lebenslangen Haftstrafe. Im April 2010 war er bereits einmal wegen mehrfacher Folter, Entführung und Freiheitsberaubung verurteilt worden.
Während der Militärdiktatur verschwanden rund 30.000 Menschen spurlos oder wurden nachweislich ermordet. Im August 2003 hatte der argentinische Kongress zwei Amnestiegesetze aufgehoben, die den Militärs bis dahin weitgehende Straffreiheit gewährt hatten.