Der Film sei sinnlich, klug und utopisch, erklärte die Jury in Frankfurt. "Marina Abramovic" rühre an Bedürfnissen, die in der Welt digitaler Minimalkontakte nicht mehr erfüllt würden: "Die Hoffnung, im Angesicht eines anderen zu erfahren, was das Wesen des Menschen ausmacht, die Sehnsucht, als Individuum ernstgenommen, der eigenen Würde versichert zu werden", hieß es in der Begründung der Jury.
"Marina Abramovic" handelt von der gleichnamigen serbischen Performance-Künstlerin, die 2010 im New Yorker Museum of Modern Art ein Experiment wagte: Drei Monate lang saß sie über sieben Stunden auf einem Stuhl und sah die Menschen an, die ihr gegenüber Platz nahmen. Schnell wurde sie zum Publikumsmagneten. Regisseur Matthew Akers filmte die Künstlerin bei ihren Vorbereitungen und der Performance. Auf der Berlinale 2012 gewann "Marina Abramovic" den Publikumspreis in der Sektion "Panorama".
