Berlin (epd). Der kirchliche Feiertag Christi Himmelfahrt ist in Berlin mit Gottesdiensten und einer Prozession vom Berliner Dom zur Marienkirche am Alexanderplatz begangen worden. Nach dem Umzug mit Musik, Glocke, Kutsche und Pferden schwebten am Donnerstag hunderte Luftballons in den Himmel. Der Berliner Dom und die Marienkirche sind bedeutende evangelische Kirchen der Stadt.
Christi Himmelfahrt wird seit dem vierten Jahrhundert immer 40 Tage nach Ostern begangen. Biblische Grundlage ist neben dem Markus- und dem Lukas-Evangelium das erste Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament. Dort steht, dass der nach seiner Kreuzigung vom Tod auferstandene Jesus Christus vor den Augen seiner Jünger „aufgehoben“ wurde: „Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“, heißt es in der Apostelgeschichte. Dies ist auch ein bedeutendes Motiv in der bildenden Kunst.
Himmelfahrt wird heute in der Theologie kaum noch wörtlich als wirkliche Reise verstanden. Der Himmel ist danach kein geografischer Ort, sondern der Herrschaftsbereich Gottes. Wenn es im Glaubensbekenntnis heißt „aufgefahren in den Himmel“, bedeutet dies nach christlichem Verständnis, dass der auferstandene Christus „bei Gott ist“. Himmelfahrt wird auch als Symbol der Wandlung und spirituellen Entwicklung der Persönlichkeit gedeutet.
Der Tag wird in den Kirchen traditionell mit Gottesdiensten in Pfarrgärten, im Wald und an anderen Orten in der Natur gefeiert. Das Fest fällt stets auf einen Donnerstag und ist in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Himmelfahrt ist auch als Vatertag und in Ostdeutschland als Herrentag bekannt.