Berlin (epd). Die Polizei hat bei der Auflösung einer pro-palästinensischen Kundgebung auf dem Campus der Freien Universität (FU) Berlin 79 Personen vorübergehend festgenommen. Bei der nicht angemeldeten Demonstration am Dienstag seien 80 Strafermittlungs- sowie 79 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Betroffen waren 49 Frauen und 30 Männer. Zu der Versammlung auf dem Gelände der FU Berlin kamen laut Polizei in der Spitze bis zu 200 Personen.
Die Polizei war von der Universitätsleitung am Vormittag darüber informiert worden. Die Demonstranten trugen demnach unter anderem Palästina-Tücher, hielten Transparente hoch und skandierten pro-palästinensische Losungen. Zeitgleich seien Zelte und Pavillons aufgebaut worden. Gegen Mittag begann die Polizei auf Verlangen der Hochschule, die Demonstration aufzulösen. Dabei erhielten einige Teilnehmer Platzverweise, andere verließen freiwillig das Gelände. Unter anderem habe die Polizei auch Reizgas eingesetzt, als Personen versuchten, wieder in den zuvor geräumten Hof zu kommen.
Vor dem Haupteingang der FU Berlin habe im Anschluss eine angezeigte Kundgebung unter dem Motto „Pro Palästina“ mit rund 250 Teilnehmern stattgefunden. Dabei sei es zu Israel- und polizeifeindlichen Ausrufen gekommen. Spontan sei von einem Mann eine Kundgebung „Pro Israel“ angemeldet worden, an der etwa 60 Personen teilnahmen. Einsatzkräfte trennten beide Kundgebungen voneinander. Nach einem Gespräch mit der Polizei habe der Anmelder seine Versammlung beendet.
