Studie: Energetische Sanierung entlastet besonders arme Haushalte

Studie: Energetische Sanierung entlastet besonders arme Haushalte

Berlin (epd). Haushalte in Deutschland geben einer Studie zufolge durchschnittlich sechs Prozent ihres Einkommens für Heizkosten aus. Bei einkommensschwachen Haushalten in schlecht wärmegedämmten Gebäuden kann der Anteil auf bis zu 30 Prozent steigen, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Daraus entstünden für viele Menschen hohe Belastungen und außerdem zusätzliche Risiken, wenn die Energiepreise steigen, erklären die Forscherinnen.

Laut der DIW-Studie entlastet eine Sanierung der am schlechtesten gedämmten Häuser einkommensschwache Haushalte besonders stark. „Die Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz bieten die größten Sanierungschancen“, erklärte Studienautorin Sophie Behr. „Energiepreisschocks, wie wir sie zuletzt erlebt haben, dürften einkommensschwache Haushalte nach einer energetischen Sanierung nicht mehr so hart treffen.“

Ein Problem sehen die DIW-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler aber darin, dass besonders für einkommensschwache Besitzerinnen von schlecht gedämmten Häusern eine Sanierung eine große und nur schwer überschaubare Investition bedeutet. Sie empfehlen daher, mit zusätzlichen staatlichen Finanzspritzen und günstigen Darlehen einkommensschwache Haushalte bei Sanierungsvorhaben zu unterstützen.

Dafür könnte laut DIW das „Wohngeld Plus“ genutzt werden, ein staatlicher Wohnkosten-Zuschuss, der im Zuge der Gaspreiskrise auf Eigentümer und Eigentümerinnen von selbstgenutztem Wohnraum ausgedehnt wurde. Von der neuen Förderung könnten demnach 13 Prozent aller Eigentümer von ineffizienten Gebäuden profitieren.