Bürgergeld: 325.000 Haushalte müssen bei Wohnkosten draufzahlen

Bürgergeld: 325.000 Haushalte müssen bei Wohnkosten draufzahlen

Hannover (epd). 325.000 Haushalte im Bürgergeld-Bezug mussten im vergangenen Jahr bei den Kosten für Unterkunft und Heizen draufzahlen. Das geht aus Antworten der Bundesregierung auf Fragen der Linken-Politikerin Caren Lay hervor, wie das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag) berichtet, dem die Zahlen vorliegen. Demnach musste jede neunte Bedarfsgemeinschaft mehr zahlen, als von den Jobcentern übernommen wurde. Im Schnitt waren es 107 pro Monat zusätzlich.

Besonders groß war diese Wohnkostenlücke den Daten zufolge in den Metropolen. In München zahlten Haushalte im Schnitt 215 Euro drauf, in Berlin waren es 201 Euro und in Dresden 114 Euro. 2023 gab es rund 2,91 Millionen Bedarfsgemeinschaften, denen eine Übernahme der angemessenen Kosten für Unterkunft und Heizung zusteht.

„Die von den Jobcentern anerkannten Kosten für Unterkunft und Heizung sind zu gering“, sagte die wohnungspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Caren Lay. „Ohnehin bekommen Geringverdienende in vielen Innenstädten keine Mietwohnung mehr“, beklagte die Bundestagsabgeordnete. „Angesichts explodierender Mieten, Heiz- und Energiekosten müssen dauerhaft die realen Wohn- und Energiekosten übernommen werden, damit Menschen nicht hungern oder frieren.“