Stundenverdienst der Frauen 18 Prozent niedriger

Stundenverdienst der Frauen 18 Prozent niedriger

Wiesbaden (epd). Frauen haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr durchschnittlich 18 Prozent weniger pro Stunde verdient als Männer. Der Großteil der Verdienstlücke beruhe darauf, dass Frauen häufiger als Männer in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird, teilte die Statistikbehörde am Dienstag in Wiesbaden anlässlich des Equal Pay Day mit. Auch die häufigere Teilzeit bei Frauen gehe mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einher.

Ein Drittel des Verdienstunterschieds beim sogenannten unbereinigten Gender Pay Gap lasse sich nicht durch die im Schätzmodell verfügbaren Merkmale erklären, hieß es. Dieser unerklärte Teil entspreche dem bereinigten Gender Pay Gap von sechs Prozent.

Eine wesentliche Ursache für die Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern ist den Angaben zufolge die höhere Teilzeitquote von Frauen. Während Männer 2023 im Monat 148 Stunden einer bezahlten Arbeit nachgingen, waren es bei Frauen nur 121 Stunden.

Auch in der Erwerbsbeteiligung gebe es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Aktuelle Zahlen zur Erwerbstätigkeit aus dem Jahr 2022 zeigten, dass 73 Prozent aller Frauen einer bezahlten Arbeit nachgingen. Bei den Männern waren es 80,5 Prozent.

Der sogenannte Gender Pay Gap gilt als der zentrale Indikator für Verdienstungleichheit zwischen Frauen und Männern. Diese ist den Statistikern zufolge jedoch nicht nur auf Bruttostundenverdienste begrenzt. Auch Phasen der Teilzeitarbeit oder Zeiten ohne Erwerbstätigkeit wirken sich langfristig auf die Verdienste aus.

Der Gender Gap Arbeitsmarkt als Indikator für erweiterte Verdienstungleichheit betrachtet neben der Verdienstlücke pro Stunde (Gender Pay Gap) zusätzlich die Unterschiede in der bezahlten monatlichen Arbeitszeit (Gender Hours Gap) und in der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern (Gender Employment Gap). Der Gender Gap Arbeitsmarkt im Jahr 2023 bei 39 Prozent und damit auf dem Niveau des Vorjahres. Langfristig nahm die Verdienstungleichheit ab: Gegenüber dem Jahr 2014 sank der Gender Gap Arbeitsmarkt um sechs Prozentpunkte.