Wirtschaftsinstitut fordert Abbau von Ungleichbehandlungen bei Kitas

Wirtschaftsinstitut fordert Abbau von Ungleichbehandlungen bei Kitas

Köln (epd). Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln fordert von den Bundesländern, Ungleichbehandlungen bei der Kinderbetreuung abzubauen. „Im Sinne einer Chancengleichheit wäre der Besuch von Kitas idealerweise bundesweit einheitlich geregelt und für alle Kinder in den letzten Jahren vor der Einschulung kostenlos“, sagte der IW-Ökonom Wido Geis-Thöne am Samstag in Köln. „Dies ist aufgrund der aktuellen Haushaltslage der Länder und Kommunen aber nicht überall umsetzbar, da die Kostenfreiheit nicht zulasten der Qualität der Betreuung gehen darf.“ Allerdings müssten hohe Beiträge vermieden werden, da diese die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschwerten.

Für die am Samstag veröffentlichte Studie „Elternbeiträge für die Kitabetreuung im regionalen Vergleich“ hat das IW nach eigenen Angaben die landesrechtlichen Regelungen und Gebührenordnungen der 82 Großstädte mit über 100.000 Einwohnern für Familien mit einem Kind ausgewertet. „Ob und wie viel Eltern zahlen müssen, hängt vor allem vom Wohnort, dem Alter, der Anzahl der Kinder, dem Betreuungsumfang sowie dem Einkommen ab“, erklärte das Institut. Wo die Betreuung für die Eltern besonders teuer sei, lasse sich pauschal nicht sagen.

Während in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern keine Elternbeiträge erhoben würden und Familien nur Verpflegung und Zusatzleistungen zahlten, lägen die Höchstsätze für eine Ganztagsbetreuung von Kindern unter zwei Jahren in Bergisch-Gladbach und Mülheim an der Ruhr bei über 1.000 Euro im Monat. Diese müssten allerdings nur Hocheinkommensbezieher zahlen, heißt es in der Studie. Bei einem mittleren Bruttojahreseinkommen von 50.000 Euro seien die Elternbeiträge für eine Ganztagsbetreuung von unter Dreijährigen in den städtischen Einrichtungen in Heilbronn mit 493 Euro pro Monat besonders hoch. Jedoch habe die Stadt aus eigenen Mitteln den Kindergartenbesuch für alle Kinder ab drei Jahren vollständig kostenfrei gestellt.

Neben dem Abbau von Ungleichbehandlungen über Ländergrenzen hinweg, wirbt das IW für vereinfachte Verwaltungsabläufe. Des Weiteren müsse es leichter werden, passgenaue Betreuung zu erhalten.