Deutsche Pfadfinder fordern mehr Schutz vor Missbrauch

Deutsche Pfadfinder fordern mehr Schutz vor Missbrauch
Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg fordert angesichts der Medienberichte über jahrelang vertuschte Missbrauchsfälle bei den Boy Scouts in den USA in den 60er bis 80er Jahren mehr Schutz vor Missbrauch.

Die Pfadfinderschaft beschäftige sich seit Jahren mit der Prävention sexualisierter Gewalt, erklärte die Bundesvorsitzende Kerstin Fuchs am Montag in Neuss. Es gehe darum, die Kinder zu schützen und nicht die Organisation, betonte sie. "Missbrauchsfälle zu vertuschen, ist wie ein zweiter Schlag ins Gesicht der Opfer."

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg habe seit 2007 klare Regeln zum Umgang mit Missbrauchsfällen aufgestellt, erklärte Fuchs weiter. Bei allen Verdachtsfällen schalte der Verband externe Beratungsstellen ein. Erhärte sich ein Verdachtsfall, gebe der Verband diesen umgehend an staatliche Stellen weiter. Verdächtige würden bis zur Klärung von allen pfadfinderischen Aktivitäten ausgeschlossen.

Prävention sei fester Bestandteil der Ausbildung der rund 20.000 ehrenamtlichen Gruppenleiterinnen und Leiter. Zudem betreuten diese die Kinder und Jugendlichen nicht allein, sondern stets im Team. "Sexueller Missbrauch ist ein gesellschaftlich erkanntes Problem, das alle Teile der Gesellschaft betrifft und damit leider auch die Kinder- und Jugendverbände", erklärte Fuchs. Aber Kinder und Jugendliche hätten das Recht, sich gerade in Organisationen wie der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg geschützt zu fühlen.