Synodale enttäuscht wegen geplatzter Bischofswahl in Württemberg

Synodale enttäuscht wegen geplatzter Bischofswahl in Württemberg

Stuttgart (epd). Nach der vorerst gescheiterten Bischofswahl in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg muss nun ein neuer Kandidat für die Nachfolge von Bischof Frank Otfried July gefunden werden. Der Nominierungsausschuss müsse einen weiteren Wahlvorschlag erarbeiten, teilte der Sprecher der Landeskirche, Dan Peter, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag mit. Mit einem neuen Wahlvorgang sei frühestens am Samstag zu rechnen.

Die Landeskirche sucht einen Nachfolger für Bischof Frank Otfried July, der im Sommer nach 17 Amtsjahren in den Ruhestand geht. Am Donnerstagabend war die Wahl nach vier Wahlgängen abgebrochen worden, weil keiner der drei Kandidaten die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erlangt hatte.

Der Wahlausgang löste beim theologisch konservativen Gesprächskreis „Lebendige Gemeinde“ große Enttäuschung aus. Die Gruppierung wirft den Gesprächskreisen „Offene Kirche“ und „Evangelium und Kirche“ eine Blockadehaltung vor, wie es in einer am Donnerstagabend verbreiteten Mitteilung heißt. Die Bischofswahl musste am Donnerstag abgebrochen werden, weil im vierten Wahlgang der einzige verbliebene Bewerber, Gottfried Heinzmann, nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erhielt. Heinzmann war von „Lebendiger Gemeinde“ und „Kirche für morgen“ aufgestellt worden.

Der Sprecher der „Lebendigen Gemeinde“ in der Synode, Matthias Hanßmann, kritisierte das Verhalten der anderen Gruppierungen: „Gottfried Heinzmann wurde vom Nominierungsausschuss nominiert, weil er von allen Gesprächskreisen als geeignet für das Bischofsamt angesehen wurde. Ihn als einzigen Kandidaten am Ende nicht mehr zu wählen, stellt das Wahlverfahren an sich in Frage.“ Friedemann Kuttler, Vorsitzender der „Christusbewegung Lebendige Gemeinde“, schrieb, „Offene Kirche“ und „Evangelium und Kirche“ hätten die Wahl am Ende blockiert.