New York, Genf (epd). Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat die Invasion Russlands in die Ukraine scharf verurteilt. 141 UN-Mitglieder stimmten am Mittwoch in New York für die Verabschiedung einer entsprechenden Resolution, die eine friedliche Lösung des Konflikts verlangt. Auch Deutschland sprach sich für die Resolution aus.
Dagegen votierten fünf Staaten, darunter Russland und Syrien. Weitere 35 Länder enthielten sich der Stimme, darunter China. In der Resolution verlangt die Vollversammlung ein sofortiges Ende der russischen Angriffshandlungen sowie den unverzüglichen, kompletten und bedingungslosen Abzug der russischen Truppen. Die Vollversammlung prangert Moskaus Drohung mit Atomwaffen an. Jegliche Gebietsgewinne Russlands auf Kosten der Ukraine werden nicht anerkannt.
Die Vollversammlung war zu einer der seltenen „Notstandssondertagungen“ zusammengekommen, nachdem der UN-Sicherheitsrat es nicht geschafft hatte, den Einmarsch der Truppen des Präsidenten Wladimir Putin zu verurteilen. Zuvor hatte sich die Vollversammlung nur zehnmal zu einer solchen Krisensitzung getroffen. Allerdings haben die Resolutionen der Vollversammlung keine völkerrechtlich verbindliche Wirkung.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte in dem Plenum für die Resolution geworben: „Russlands Krieg ist ein Angriffskrieg. Und seine Grundlage sind infame Lügen.“ Sie prangerte die russische Kriegsführung an, die für die Bevölkerung der Ukraine „Tod und Zerstörung“ bedeute. Ähnlich hart ins Gericht mit Putin gingen etliche Vertreter anderer UN-Mitgliedsländer. Der Botschafter der Ukraine bei den UN, Sergiy Kyslytsya, warnte: „Wenn die Ukraine nicht überlebt, überleben die UN nicht.“
UN-Generalsekretär António Guterres prangerte die russische Bombardierung ukrainischer Orte an: „Wir haben glaubwürdige Darstellungen über schwere Schäden, die an Wohngebäuden, ziviler Infrastruktur und anderen nichtmilitärischen Zielen angerichtet wurden.“ Russlands Vertreter Wassili Nebensja hingegen verteidigte Putins „Militäroperation“.