Köln (epd). An der Friedensdemonstration in Köln gegen den russischen Angriff auf die Ukraine nehmen nach Polizeiangaben mehrere Zehntausend Menschen teil. Es kämen immer noch wieder Menschen dazu, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag. Obwohl der Demonstrationszug gegen Mittag bereits einen Großteil der 4,5 Kilometer langen Strecke zurückgelegt hatte, warteten laut Polizei noch immer Demonstrierende am Startpunkt darauf, losgehen zu können. Zu der Demonstration am Rosenmontag hatte das Festkomitee Kölner Karneval aufgerufen. Unterstützt wird die Veranstaltung auch von Kölner Künstlern und Vereinen wie „Arsch Huh“ und „Köln stellt sich quer“. Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nahm an dem Protest teil.
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) erklärte bei der Auftaktkundgebung auf dem Chlodwigplatz, dass sie die aktuellen Ereignisse in der Ukraine bedrückten. „Wir hier in Köln werden alles tun, was in unserer Macht steht, um Hass, Gewalt und Diktatur keinen Raum zu geben“, betonte sie. Für die Menschen, die in Russland gegen den Krieg demonstrierten, empfinde sie „grenzenlose Bewunderung“. „Wir müssen diesen Menschen, die sich trotz harter Strafen und persönlicher Konsequenzen gegen die Entscheidung ihres Präsidenten aussprechen, beistehen“, sagte Reker. Zudem dankte sie allen „mutigen Männern und Frauen in der Ukraine, die einen gewaltlosen Widerstand aufrechterhalten und die sich weiterhin der Demokratie verbunden fühlen“.
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte das Festkomitee Kölner Karneval am Donnerstag den ursprünglich im Rheinenergiestadion geplanten Rosenmontagszug abgesagt und stattdessen eine Friedensdemonstration angekündigt. Die für den Rosenmontagszug gebauten Persiflage-Wagen wurden an verschiedenen Stellen in der Stadt entlang des Demonstrationsweges aufgestellt. Lediglich ein einzelner Persiflage-Wagen fuhr an der Spitze des Demonstrationszuges mit.