Borrell: EU-Missionen in Mali könnten Arbeit aussetzen

Borrell: EU-Missionen in Mali könnten Arbeit aussetzen

Brüssel (epd). Nach Frankreichs Ankündigung eines Truppenabzugs aus Mali könnte die EU ihre zwei Missionen in dem westafrikanischen Land zwar belassen, aber deren Arbeit aussetzen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Montag in Brüssel, es gehe darum, ob die EU ihre Aktivitäten in Mali fortsetze oder abziehe. Es gebe ferner die Möglichkeit zu bleiben, aber mit „eingefrorenen“ Aktivitäten, erläuterte Borrell nach einem Treffen mit den europäischen Außenministern. Ähnlich habe die EU in der Zentralafrikanischen Republik gehandelt.

Frankreich hatte am Donnerstag erklärt, Soldaten der französischen Mission Barkhane sowie die von europäischen Partnerstaaten mitgetragene Operation Takuba würden Mali verlassen. Hintergrund sind Spannungen zwischen europäischen Ländern und der malischen Militärregierung, die seit einem Putsch im Mai an der Macht ist.

Die EU hat eine militärische und eine zivile Mission in Mali. Borrell bekräftigte am Montag, für deren Zukunft komme es auf die „Konditionen“ an, die die Junta der EU biete. Unterdessen verlautete aus EU-Kreisen, dass auch in den beiden EU-Missionen Franzosen dabei seien, Frankreich in Brüssel jedoch keinen Rückzug dieser Kräfte angekündigt habe.