Klimaaktivisten blockieren Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen

Klimaaktivisten blockieren Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen
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Die Aktivisten der "Letzten Generation" fordern ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung. Von der Politik fühlen sie sich ignoriert - und intensiveren jetzt ihre Aktionen. Am Montag blockierten sie die zentrale Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen.

Hamburg (epd). Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ haben am Montagmorgen im Hamburger Hafen die Köhlbrandbrücke und weitere Straßen blockiert. Auf dem Scheitelpunkt der Brücke klebten sich vier Aktivisten fest, wie die Polizei mitteilte. Sie hätten von der Fahrbahn gelöst werden müssen. Weitere Aktivisten besetzten die westliche Rampe der Brücke und die nahe Kattwyckbrücke. Mittags konnte die Polizei die Straßen wieder freigeben.

Außerdem mussten Feuerwehr und Stadtreinigung größere Mengen Rapsöl auf der Köhlbrandbrücke beseitigen, die die Aktivisten auf die Fahrbahn geschüttet hatten. Insgesamt zählte die Polizei 35 beteiligte Personen. Es wurden zahlreiche Platzverweise ausgesprochen. Der Verkehr staute sich bis in den Mittag. Den Aktivisten zufolge kam es zu „massiven Störungen des Warenverkehrs zu Schiff und an Land“.

Die Gruppe „Letzte Generation“ fordert unter anderem ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung. In den vergangenen Wochen hatte die Gruppe bundesweit immer wieder Autobahnen und andere Hauptverkehrsadern blockiert.

Am Sonntag war ein Ultimatum der „Letzten Generation“ an die Bundesregierung ausgelaufen. Darin hatte die Gruppe weitere Aktionen angekündigt, falls kein Zeitplan für ein Essen-Retten-Gesetz vorgelegt werde.

Es gehe um die Sicherung der Lebensgrundlage, rechtfertigte die Sprecherin der Gruppe, Aimée van Baalen, die Blockaden am Morgen im Deutschlandfunk. „Wir haben jahrelang Petitionen unterschrieben, wir haben jahrelang auf der Straße gestanden und vom Straßenrand aus demonstriert, und das hat leider nicht zu den Ergebnissen geführt, die wir dringend brauchen, um die Menschen vor dem Klimakollaps zu retten.“ Neben Häfen sollten in den kommenden Tagen auch Flughäfen blockiert werden, kündigte sie an.

Zur Aktion im Hamburger Hafen erklärte die Gruppe: „Hamburg ist Schauplatz der Zerstörung. Sein Hafen zeigt das todbringende industrielle Weiter-So, während die Auswirkungen der Klimakrise hier bald nicht mehr zu übersehen sein werden.“ Ein Leben wie heute werde es Ende dieses Jahrhunderts dort nicht mehr geben. "Stürme und Hochwasser zeigen uns heute, wie zunehmende Extremwetterereignisse unsere Stadt zerstören werden”, erklärte Aktivistin Carla Hinrichs.