Bremen will mit Kunstwerk an Opfer von Brechmitteleinsatz erinnern

Bremen will mit Kunstwerk an Opfer von Brechmitteleinsatz erinnern

Bremen (epd). Das Land Bremen will mit einem Kunstwerk an die Opfer der zwangsweisen Brechmittelvergabe zwischen 1991 und 2005 erinnern. Auf Beschluss der Bremischen Bürgerschaft soll ein künstlerischer Wettbewerb über die Gestaltung eines Gedenkortes neben dem Gerhard-Marcks-Haus am Rande der Innenstadt entscheiden, teilte die Kulturbehörde am Dienstag mit. Der Gedenkort solle insbesondere an den westafrikanischen Flüchtling Laye-Alama Condé erinnern, der 2005 an den Folgen einer Misshandlung durch Brechmittel im Polizeigewahrsam starb.

Ein Arzt hatte Condé am 27. Dezember 2004 im Auftrag der Polizei zwangsweise Brechmittel und mehrere Liter Wasser eingeflößt. Er wollte damit an verschluckte Drogenkügelchen gelangen. Auch nachdem der Mann aus Sierra Leone bewusstlos wurde, setzte der Arzt die Prozedur fort. Wenig später fiel der 35-jährige Condé ins Koma. Am 7. Januar 2005 starb er. 2006 stufte der Europäische Menschengerichtshof Brechmitteleinsätze als Foltermethode ein.