Corona-Impfspenden für ärmere Länder 2022 noch nicht terminiert

Corona-Impfspenden für ärmere Länder 2022 noch nicht terminiert

Berlin (epd). Für die deutschen Covid-19-Impfstoffspenden an ärmere Länder im kommenden Jahr steht noch kein Zeitplan fest. „Über Zeitpunkt, Menge und Art des abzugebenden Impfstoffs kann und wird stets mit Blick auf die nationale Lage in Deutschland entschieden, daher können an dieser Stelle keine verbindlichen Aussagen getroffen werden“, hieß es in einer gemeinsamen Antwort des Außenministeriums, des Entwicklungsministeriums und des Bundesgesundheitsministeriums auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) am Donnerstag. In Deutschland gab es zuletzt vonseiten des Gesundheitsministers Befürchtungen, der Impfstoff könnte in der aktuellen Impfkampagne gegen die hochansteckende Omikron-Variante nicht ausreichen.

Deutschland hat das für dieses Jahr zugesagte Spendenziel von 100 Millionen Corona-Impfstoffdosen erreicht. 2022 sollen mindestens 75 Millionen weitere Corona-Impfdosen abgegeben werden, vor allem über die internationale Initiative Covax. Die Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wollen auch mithilfe von Covax bis Mitte 2022 insgesamt 70 Prozent der Bevölkerungen aller Länder vollständig gegen Covid-19 geimpft haben. Doch diese Impfkampagnen geht nur schleppend voran. Die WHO, die Impfallianz Gavi und die Afrikanische Union (AU) beklagen, dass Impfstoffspenden oft unregelmäßig geliefert würden und zudem eine geringe Haltbarkeit hätten.

Die Bundesregierung setzt sich nach eigenen Angaben „bei den Herstellern kontinuierlich für die Lieferung von Impfstoffen mit möglichst langer Haltbarkeit ein“. Voraussetzung für die Abgabe von Impfstoffen an Covax sei eine Mindesthaltbarkeit von drei Monaten. Wenn „in Ausnahmefällen die Haltbarkeit von drei Monaten unterschritten“ werde, setze dies „das ausdrückliche Einverständnis des Empfängers voraus“.