Verband: Weihnachtsfest für viele Deutsche unerschwinglicher Luxus

Verband: Weihnachtsfest für viele Deutsche unerschwinglicher Luxus

Osnabrück (epd). Der Präsident des Sozialverbands Deutschland, Adolf Bauer, warnt zu Weihnachten vor den Folgen gestiegener Inflation und Energiekosten für die ärmere Bevölkerung. „Während die Nation Geschenke einpackt, Bäume schmückt und die Weihnachtsbraten besorgt, sind diese Dinge für Millionen Deutsche unerschwinglicher Luxus geworden“, sagte Bauer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag, online).

Er erneuerte die Forderung nach einem Inflationsausgleich, den die Ampel-Regierung den Beziehern von Hartz-IV-Leistungen zahlen müsse. Im Jahr 2020 erhielten Bauer zufolge rund 5,5 Millionen Menschen Leistungen nach Hartz IV. Zudem bekamen 1,4 Millionen Menschen Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. „Mit Sozialleistungen lag die Armutsrisiko-Quote bei 18,5 Prozent, ohne sogar bei 27 Prozent“, erläuterte Bauer. Im Kampf gegen Armut sei vor allem die Höhe des Regelsatzes essenziell. „Und dieser soll zum 1. Januar um drei Euro auf 449 Euro steigen - eine Erhöhung um 0,76 Prozent. Das ist ein Hohn.“

Bauer verwies darauf, dass sich die Armutsgefährdung der über 65-Jährigen in den vergangenen Jahren am stärksten erhöht habe. Die Quote sei von elf Prozent im Jahr 2005 auf 15,7 Prozent im Jahr 2019 gestiegen. „Die Bundesregierung muss dringend dafür sorgen, dass auch Ältere mehr Geld zur Verfügung haben, damit sie einen würdigen Lebensabend haben. Dafür ist auch notwendig, die im Kern richtige Grundrente nachzubessern und sie einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen“, forderte Bauer.