Seuchenparlament will Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken

Seuchenparlament will Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken

Bad Berka (epd). Anfang 2022 tagt im thüringischen Bad Berka zum ersten Mal ein sogenanntes Seuchenparlament. Dort sollen die oft unerbittlich verteidigten gegensätzlichen Positionen zur Pandemie Gehör finden und Menschen miteinander ins Gespräch kommen, erklärte Organisator Nikolaus Huhn am Donnerstag in der südlich von Weimar gelegenen Kleinstadt. Ziel des Vorhabens sei es, „dem Auseinanderbrechen unserer Gesellschaft an dieser Frage entgegenzuwirken und dadurch zum sozialen Frieden beizutragen“. Das Projekt wird von der Bundeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Projekts „miteinander reden“ unterstützt.

Das Seuchenparlament sei kein gewähltes Gremium, das Gesetze oder andere Regelungen beschließe, hieß es weiter. Jeder und Jede könne sich per E-Mail um eine Teilnahme bemühen, wobei Interessenten aus der Region Vorrang hätten. Einzige Voraussetzung sei, dass diese Bewerbung durch eine formlose Empfehlung eines anderen Menschen unterstützt werde.

Zunächst beschränke sich die Sitzung des Parlaments auf einen Abend und maximal drei Stunden. Wenn sich Fortsetzungsbedarf ergebe, würden weitere Gesprächsrunden vereinbart. „Wer dieses strukturierte und moderierte Gesprächsformat mit seinen Fähigkeiten unterstützen möchte, darf sich gerne melden. Wer das Seuchenparlament in seinen Ort oder in sein Umfeld einladen möchte, ebenfalls“, erklärte Huhn.

Huhn, Jahrgang1959, ist nach Angaben der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung gelernter Tischler, verheiratet und Vater von vier Kindern. Er sei selbstständig im Bereich Energieberatung und als freier Autor für verschiedene Medien sowie als Aktionskünstler aktiv.