Regierungsbericht: Ein Drittel der Eltern zahlt nicht für Kita-Platz

Regierungsbericht: Ein Drittel der Eltern zahlt nicht für Kita-Platz

Berlin (epd). Ein Drittel der Familien in Deutschland zahlt keine Gebühren für einen Platz im Kindergarten oder für die Kleinkindbetreuung. Das geht aus dem zweiten Bericht über die Wirkungen des sogenannten Gute-Kita-Gesetzes der früheren Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hervor, der am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Während im Jahr 2019 nur ein Viertel der Familien kostenlose Plätze für ihre Kinder hatten, waren es dem Bericht zufolge 2020 rund ein Drittel.

Der Bund unterstützt die Bundesländer seit 2019 bis zum Jahr 2022 mit insgesamt 5,5 Milliarden Euro, um Verbesserungen in der Kinderbetreuung zu erreichen. Seit August 2019 müssen Familien mit geringen Einkommen, die etwa Wohngeld, den Kinderzuschlag oder Arbeitslosengeld beziehen, keine Beiträge mehr zahlen. Die Bundesländer können darüber hinaus selbst entscheiden, ob sie Eltern noch weitreichender von Gebühren befreien oder andere Schwerpunkte setzen. Das Geld vom Bund kann dafür eingesetzt werden, die Personalschlüssel zu verbessern, Fachkräfte zu qualifizieren oder die Kita-Leitungen zu entlasten.

Bundesweit hat sich dem Bericht zufolge 2020 das Verhältnis von Erzieherinnen zu betreuten Kindern nur unwesentlich verbessert. Rechnerisch kamen 0,1 Kinder weniger auf eine Fachkraft als 2019. Im Bundesdurchschnitt kommen in Kleinkindgruppen (bis drei Jahre) rechnerisch 3,8 Kinder auf eine Erzieherin, in Kindergartengruppen sind es 8,1 Kinder. Der Bericht zeigt deutliche regionale Unterschiede. In Berlin, Hamburg und Sachsen hat sich der Personalschlüssel bei Kleinkindern am deutlichsten verbessert, bei den Kindergartenkindern liegen Thüringen, Brandenburg und wiederum Sachsen vorn. Insgesamt werden in Ostdeutschland, wo es mehr Betreuungsplätze gibt, mehr Kinder von einer Fachkraft betreut als im Westen der Republik.

Obwohl alle Kitas seit dem Frühjahr 2020 unter Pandemie-Bedingungen arbeiten, seien die Vorhaben aus dem Gute-Kita-Gesetz weiterverfolgt worden, bilanziert der Bericht. Die Mittel, die die Länder wegen der Corona-Einschränkungen nicht einsetzen konnten, würden ihnen gutgeschrieben.