Krankenhausgesellschaft bezweifelt Wirksamkeit der Corona-Beschlüsse

Krankenhausgesellschaft bezweifelt Wirksamkeit der Corona-Beschlüsse

Berlin (epd). Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, bezweifelt, dass die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse für die Bekämpfung der fünften Corona-Welle ausreichend sind. Es sei ein gutes Zeichen, dass weitere Kontaktbeschränkungen beschlossen worden seien, sagte Gaß dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch). „Es ist aber fraglich, ob die Beschränkungen ausreichen, um die Welle flach zu halten und eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden. Denn wir stehen mit Omikron vor der bisher größten Herausforderung in dieser Pandemie.“

Es müsse sichergestellt werden, dass kurzfristig weitere Kontaktbeschränkungen beschlossen werden können, falls dies nötig werde, fügte Gaß hinzu. Vor allem die Absicherung der kritischen Infrastruktur müsse gewährleistet werden. Zentral für die kommenden Wochen sei, dass sich alle an die Maßnahmen hielten, denn selbstverständlich könne die Politik die Regeln für private Zusammenkünfte nicht lückenlos kontrollieren.

Die am Dienstagabend beschlossenen Verschärfungen der Corona-Maßnahmen sollen ab dem 28. Dezember gelten. Demnach werden Clubs und Discotheken bis auf Weiteres geschlossen, Fußballspiele müssen ohne Publikum stattfinden. Geimpfte und Genesene dürfen bei privaten Zusammenkünften höchstens zu Zehnt sein. Kinder werden dabei nicht mitgezählt. Silvester und Neujahr gelten Versammlungsverbote, ebenso wird der Verkauf von Feuerwerkskörpern untersagt. Für Ungeimpfte bleiben die Beschränkungen, die bereits jetzt schon gelten: Private Treffen sind für sie nur mit einem Haushalt und zwei zusätzlichen Personen erlaubt.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen liegt laut RKI aktuell bei 289. Den Angaben von Mittwochmorgen zufolge ist das ein Rückgang im Vergleich zu 306,4 am Dienstag. Wie das Institut unter Berufung auf die Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 45.659 Neuinfektionen verzeichnet. Das sind 5.642 weniger als am Mittwoch vergangener Woche. 510 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Toten in Deutschland auf 109.324. Das RKI geht davon aus, dass die Lage sich dramatisch verschärft, wenn erst einmal Omikron die vorherrschende Variante ist