RKI rät wegen Omikron zu sofortigen maximalen Kontaktbeschränkungen

RKI rät wegen Omikron zu sofortigen maximalen Kontaktbeschränkungen

Berlin (epd). Das Robert Koch-Institut (RKI) ruft mit Blick auf die hochansteckende Corona-Variante Omikron zu sofortigen „maximalen Kontaktbeschränkungen“ auf. Wie das RKI am Dienstag in Berlin mitteilte, hängt der weitere Verlauf der Pandemie auch „vom Verhalten der Bevölkerung an den Festtagen“ ab. Daher müssten die Maßnahmen flächendeckend bis zunächst Mitte Januar gelten. Das Reisen müsse auf das unbedingt Notwendige reduziert und die Impfgeschwindigkeit auf ein Maximum gesteigert werden.

Die 2-G- und 3-G-Konzepte, wonach der Zutritt zu bestimmten Orten davon abhängt, ob jemand nach einer Covid-19-Erkrankung genesen beziehungsweise vollständig geimpft ist (2G) oder lediglich getestet (3G), müssen nach Einschätzung des RKI „geschärft“ werden. Wegen vermehrter Impfdurchbrüche schlägt das Institut vor, dass auch Genesene oder Geimpfte einen zusätzlichen Antigentest für bestimmte Einrichtungen und Veranstaltungen vorzeigen müssen (2G plus). Lediglich bei Personen mit einer Auffrischimpfung könnte dieser zusätzliche Test entfallen. 2G plus wird auch für den Zugang zu Gottesdiensten angemahnt. Am Arbeitsplatz sollten Ungeimpfte täglich einen Test vorweisen.

Großveranstaltungen sollen nach RKI-Einschätzung zudem verboten, Bars, Clubs, Diskotheken und Restaurants sowie Sportstätten im Innenbereich geschlossen werden. Vorgeschlagen wird auch ein Verbot von Gesang in Innenräumen, etwa der Gemeindegesang im Gottesdienst. Ausgenommen ist der eigene Haushalt. In privaten Innenräumen sollten allerdings maximal zehn Menschen zusammenkommen. Bei Schulen und Kindertagesstätten müssten die Weihnachtsferien verlängert werden.

Am Nachmittag wollten Bund und Länder über weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beraten. Omikron gilt als deutlich ansteckender als bisherige Mutationen des Coronavirus. Der Expertenrat der Bundesregierung befürchtet eine hohe Zahl gleichzeitig Infizierter und Kranker und damit einhergehend nicht nur eine Überlastung des Gesundheitssystems, sondern auch Risiken für die kritische Infrastruktur, zu der neben Staat und Gesundheitssektor unter anderem auch die Bereiche Energie und Wasser, Verkehr, Ernährung sowie die Medien gehören.