Forscher: Corona schädigt auch Gefäße im Herzen

Forscher: Corona schädigt auch Gefäße im Herzen

Göttingen, Hannover (epd). Covid-19-Infektionen können jüngsten Forschungen zufolge auch im Herzen schwere Gefäßschäden verursachen. Ein interdisziplinäres Team der Universität Göttingen und der Medizinischen Hochschule Hannover konnte laut einer Mitteilung vom Dienstag wesentliche Veränderungen im Herzmuskelgewebe von Menschen nachweisen, die an Covid-19 gestorben sind. Bislang wurde vor allem die Schädigung von Lungengewebe durch die Krankheit erforscht.

Die Wissenschaftler bildeten den Angaben zufolge das Herzgewebe durch eine spezielle Röntgenstrahlung mit hoher Auflösung ab und stellten sie dreidimensional dar. In den untersuchten schweren Krankheitsverläufen von Covid-19 beobachteten sie starke Veränderungen auf der Ebene feinster Gefäße, der sogenannten Kapillaren, im Herzmuskelgewebe.

Im Vergleich zum gesunden Herzen habe sich hier durch Neubildung und Aufspaltung der Gefäße ein „chaotisch umgebautes Netzwerk voller Abspaltungen, Verzweigungen und Schlaufen“ gezeigt, hieß es. Es handele sich um den ersten direkten visuellen Nachweis einer speziellen Form der Gefäßneubildung im Gewebe.