Covid: WHO-Chef kritisiert Auffrischungs-Impfungen in reichen Ländern

Covid: WHO-Chef kritisiert Auffrischungs-Impfungen in reichen Ländern

Genf (epd). Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat die Auffrischungen mit Covid-19-Impfstoffen in einigen reichen Ländern kritisiert. Bestimmte Länder hätten sehr aggressive Boosterkampagnen gegen Covid-19, ohne die globale Ungleichheit bei den Impfungen zu beachten, sagte Tedros am Montag in Genf.

Es sei „nicht richtig“, bei Kindern zum jetzigen Zeitpunkt den Impfschutz gegen Covid-19 aufzufrischen. Anstatt bereits geimpfte Kinder in reichen Staaten gegen eine Corona-Infektion zu boostern, sollten ältere Menschen in armen Ländern eine Immunisierung erhalten. Tedros betonte jedoch, dass er das Boostern zum jetzigen Zeitpunkt nicht prinzipiell ablehne.

Der WHO-Chef aus Äthiopien bezog sich mit seinen Äußerungen auf eine globale Ungleichheit bei der Verteilung und Verabreichung der Impfstoffe zwischen armen und reichen Staaten. Vor wenigen Tagen hatte Tedros erklärt, dass in den Staaten Afrikas nur acht Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft seien. Weltweit gelte das hingegen für 44 Prozent der Menschen. In reichen Ländern ist der Anteil der vollständig Geimpften an der Bevölkerung laut WHO besonders hoch.