EU-Arzneimittelagentur gibt grünes Licht für Novavax-Impfstoff

EU-Arzneimittelagentur gibt grünes Licht für Novavax-Impfstoff

Brüssel, Amsterdam (epd). Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) in Amsterdam hat mit Nuvaxovid den fünften Corona-Impfstoff zur EU-weiten Zulassung empfohlen. Studien zeigten für das Präparat des US-Pharmaunternehmens Novavax eine Wirksamkeit um die 90 Prozent, erklärte die EMA am Montag in Amsterdam. Zugleich machte sie deutlich, dass die Datenlage zur Wirksamkeit gegen die neue Omikron-Variante begrenzt sei. Die Zulassung der EU-Kommission steht noch aus, gilt aber als Formsache.

Das Novavax-Präparat soll Menschen ab 18 Jahren verabreicht werden. Es wird im Abstand von drei Wochen zweimal in den Arm injiziert, wie die EMA mitteilte.

An Nebenwirkungen von Nuvaxovid seien in den Studien am häufigsten Empfindlichkeit oder Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Muskel-, Kopf- und Gelenkschmerzen, allgemeines Unwohlsein und Übelkeit oder Erbrechen beobachtet worden, hieß es in der Mitteilung weiter. Sie seien in der Regel leicht oder mäßig gewesen und innerhalb weniger Tage abgeklungen.

Der neue Impfstoff soll wie die vorhergehenden Corona-Impfungen in der EU bedingt zugelassen werden. Dafür sind weniger umfangreiche Daten als normalerweise nötig. Diese müssen laut EMA aber zumindest zeigen, dass der Nutzen die Risiken überwiegt.

Als erster Impfstoff für die EU war vor einem Jahr, am 21. Dezember 2020, das Präparat des deutschen Biotechnologieunternehmens Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer zugelassen worden. Es ist inzwischen für Kinder ab fünf Jahren empfohlen. Daneben gibt es Impfstoffe von Astrazeneca, Moderna und Johnson & Johnson.

Bei den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna handelt es sich um sogenannte mRNA-Impfstoffe. Die von Johnson & Johnson sowie Astrazeneca basieren auf der sogenannten Vektortechnologie.

Der Novavax-Impfstoff ist weder mRNA- noch Vektorimpfstoff. Er arbeitet laut EMA mit winzigen Partikeln, die aus einer im Labor produzierten Version eines Proteins bestehen, das sich auf der Oberfläche des Coronavirus findet. Zudem enthalte er eine Substanz, die die Immunreaktion auf den Impfstoff verstärke.

Wird eine Person geimpft, erkennt das Immunsystem die Proteinpartikel als fremd und stellt natürliche Abwehrkräfte her, sogenannte Antikörper und T-Zellen, wie die EMA erläuterte. Wird die geimpfte Person später mit Corona infiziert, so erkennt das Immunsystem das Virus-Protein wieder. Die Antikörper und T-Zellen schützen dann den Körper.