Regierung lobt "vorbildhaftes" Vorgehen gegen Rassismus beim Fußball

Regierung lobt "vorbildhaftes" Vorgehen gegen Rassismus beim Fußball

Berlin (epd). Die Bundesregierung hat die Reaktionen von Fußballfans und Vereinen auf rassistische Beschimpfungen während des Drittligaspiels zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück gelobt. Die Reaktionen auf den Vorfall seien „vorbildhaft“ gewesen, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums, das auch für Sport zuständig ist, am Montag in Berlin. Alle wesentlichen Beteiligten hätten sich ganz entschieden gegen diese Form der Beleidigung gestellt.

Die Polizei habe ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, der Schiedsrichter das Spiel abgebrochen, und die Fans hätten die Beleidigungen ganz entschieden zurückgewiesen. Das sei ein deutliches Signal gewesen, das „wir uns in deutschen Fußballstadien wünschen“.

Die Polizei hat Anzeige wegen Beleidigung gegen einen 55-jährigen Mann erstattet. Er soll den VfL-Profi Aaron Opoku rassistisch beleidigt haben. Das Spiel war nach dem Vorfall am Sonntagnachmittag abgebrochen worden. Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) rief am Sonntagabend via Twitter zu Solidarität mit dem 22-jährigen Stürmer auf. Der Verein VfL Osnabrück twitterte: „Wir gemeinsam gegen Rassismus. Aaron wir stehen hinter Dir!“ Auf den Rängen wurden nach Angaben der Vereine nach dem Vorfall „Nazis raus“ skandiert. Der Stadionsprecher spielte den antifaschistischen Song „Schrei nach Liebe“ von der Band „Die Ärzte“.

Die neue Staatsministerin für Integration, Reem Alabali Radovan (SPD), betonte, dass erstmals in Deutschland ein Spiel im Profifußball wegen eines rassistischen Vorfalls abgebrochen worden sei. „Im Fußball gilt wie überall sonst in unserer Gesellschaft: Kein Platz für Rassismus!“ Sie fügte hinzu: „Klare Verstöße brauchen klare Kante. Der Schiedsrichter Nicolas Winter und VfL Osnabrück haben die konsequent richtige Entscheidung getroffen. Der Sport muss für Fairness, Toleranz und den respektvollen Umgang miteinander einstehen.“