Taifun auf den Philippinen: Zahl der Opfer steigt

Taifun auf den Philippinen: Zahl der Opfer steigt

Frankfurt a.M., Manila (epd). Auf den Philippinen steigt die Zahl der Opfer durch den Taifun „Rai“: Allein in der Inselprovinz Bohol gab es bis Sonntag (Ortszeit) mehr als 60 Tote zu beklagen, wie das Nachrichtenportal „inquirer.net“ unter Berufung auf Gouverneur Arthur Yap berichtete. Aus anderen Provinzen wurden ebenfalls Dutzende Tote gemeldet. Weil vielerorts die Kommunikationsnetze zerstört oder unterbrochen sind, kommen Meldungen über Opfer zeitlich stark verzögert an. Daher befürchten die Behörden, dass deren Zahl noch weitaus höher liegt.

Taifun „Rai“, auf den Philippinen „Odette“ genannt, war am Donnerstag auf Land getroffen und mit Geschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern pro Stunde über das Inselreich hinweggefegt. Etwa 500.000 Bewohner mussten flüchten oder evakuiert werden. Von Stromausfällen waren nach offiziellen Angaben insgesamt drei Millionen Familien betroffen. Derweil sagte die Zentralregierung unter Präsident Rodrigo Duterte finanzielle Hilfen in Höhe von zwei Milliarden Pesos zu (etwa 35,6 Millionen Euro).

„Rai“ war der 15. Tropensturm, der die Philippinen in diesem Jahr heimgesucht hat. Im November 2013 war der Taifun „Haiyan“ über die Philippinen hinweggefegt - einer der stärksten je gemessenen Wirbelstürme. Mindestens 6.300 Menschen starben, Millionen weitere verloren Häuser, Einkommen und Lebensgrundlage.

Das südostasiatische Inselreich gehört zu den Ländern weltweit, welche die Erderwärmung am deutlichsten zu spüren bekommen. Jedes Jahr fegen im Schnitt 20 Taifune über die Philippinen hinweg. Umweltschützer und Klimaexperten befürchten, dass die Bewohner in Zukunft noch heftiger von Wetterextremen betroffen sein werden. Laut aktuellem UN-Klimabericht bewegt sich die Erderwärmung in Richtung 2,7 Grad.