Berlin beschließt Aufnahmeprogramm für 500 Menschen aus Afghanistan

Berlin beschließt Aufnahmeprogramm für 500 Menschen aus Afghanistan

Berlin (epd). Berlin wird über ein eigenes Landesaufnahmeprogramm in den nächsten fünf Jahren 500 afghanische Staatsangehörige aufnehmen. Die Aufnahme erfolge in Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM), teilte der Berliner Senat am Dienstag mit.

Aufgenommen würden vom UNHCR als besonders schutzbedürftig eingestufte Geflüchtete sowie Menschen, die sich als Journalistinnen und Journalisten, Künstlerinnen und Künstler, Menschenrechtler oder Oppositionelle engagiert haben. Voraussetzung sei, dass sie sich in Afghanistan oder einem Anrainerstaat aufhalten und nicht bereits eine Aufnahmezusage des Bundesministeriums haben.

Darüber hinaus soll wie bei syrischen und irakischen Geflüchteten die Einreise von afghanischen Verwandten nach Berlin erleichtert werden, wenn deren Familien bereits in der Bundeshauptstadt leben. Für die Umsetzung würden weitere innerbehördliche Abstimmungen auf den Weg gebracht. „Wir hoffen daher auf ein schnelles Einvernehmen des Bundesinnenministeriums“, erklärte Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke).

Innensenator Andreas Geisel (SPD) erklärte, Berlin sei sicherer Hafen für Menschen in Not. „Mit dem Landesaufnahmeprogramm wollen wir uns vor allem um die besonders schutzbedürftigen Menschen kümmern. Wir nehmen dabei auch die Ängste der Verwandten in Berlin sehr ernst, die sich Sorgen um ihre Angehörigen machen.“