Verband: Keine Testpflicht für Menschen mit Booster-Impfung

Verband: Keine Testpflicht für Menschen mit Booster-Impfung

Bonn (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) unterstützt den Vorschlag von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Corona-Testpflicht für Menschen mit einer Booster-Impfung zu beenden. Der Verband forderte am Montag in Bonn, dass die Regelung bundesweit eingeführt wird und auch für Besucherinnen und Besucher in Pflegeeinrichtungen gilt. Die Booster-Impfung schütze in aller Regel sehr gut vor einer Infektion und reduziere die Ansteckungsgefahr erheblich.

Nach Ansicht der Bagso geht es in Pflegeeinrichtungen in besonderem Maße darum, den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu wahren: Corona-Schutzmaßnahmen dürften nicht erneut zu sozialer Isolation führen. Laut Bagso berichten Pflegeeinrichtungen von Schwierigkeiten, Testkapazitäten vor Ort bereitzuhalten. Eine Aussetzung der Testpflicht für Menschen mit einer Booster-Impfung könnte die Situation entlasten, erklärte der Verband. Lauterbach will nach Angaben eines Sprechers des Ministeriums der Gesundheitsministerkonferenz der Länder an diesem Dienstag vorschlagen, die Testpflicht für dreimal Geimpfte abzuschaffen. Vollständig geimpfte Personen müssten sich dann bei den immer häufiger geltenden 2-G-plus-Regeln nicht mehr testen lassen.

Die Bagso forderte zudem, dass Impf- und Testangebote für alle zugänglich gestaltet werden. Sie müssten auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen geeignet sein. Aufsuchende Angebote wie mobile Impfteams sollten eingesetzt werden, um ältere und pflegebedürftige Menschen zu Hause zu impfen. Zudem seien viele Testangebote nur online buchbar. Um die rund 8,5 Millionen Menschen ohne Zugang zum Internet nicht vom gesellschaftlichen Leben auszuschließen, müsse es für sie auch alternative Anmeldemöglichkeiten geben.