Pflegerat: Pflegekräfte sollen gegen Corona impfen dürfen

Pflegerat: Pflegekräfte sollen gegen Corona impfen dürfen

Berlin (epd). Die Vorsitzende des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, hat gefordert, dass Pflegekräfte Corona-Impfungen verabreichen dürfen. „Wir sind jeden Tag bei den 4,2 Millionen Pflegebedürftigen. Welcher Tierarzt ist denn in der ambulanten Versorgung tätig?“, sagte Vogler am Donnerstag im Rundfunksender RBB. Er bezog sich damit auf geplante Änderungen am Infektionsschutzgesetz, wonach auch Tierärzte sowie Zahnärzte und Apotheker befristet Menschen gegen das Coronavirus immunisieren sollen, um die Impfungen zu beschleunigen.

Um mehr und schneller zu impfen, müssten vielmehr Pflegekräfte in Einrichtungen und im ambulanten Sektor ab sofort beteiligt werden, sagte Vogler. Pflegekräfte können auch heute schon impfen, wenn Ärzte und Ärztinnen diese Tätigkeit an sie delegieren und sie die fachlichen Voraussetzungen dafür erfüllen.

Vogler unterstützte die Einführung einer Impfpflicht für Pflegeheime, Kliniken und andere Einrichtungen, in denen besonders gefährdete Menschen betreut werden. In dem Gesetzentwurf der Ampel-Koalition blieben aber zahlreiche Fragen offen, die noch geklärt werden müssten. So sei nicht klar, wie Beschäftigte behandelt würden, die nach dem 15. März kommenden Jahres weder einen Impfnachweis noch eine Bescheinigung vorweisen könnten, dass sie nicht geimpft werden können. Es sei nicht geregelt, ob sie ohne Entgelt freigestellt werden oder längerfristig sogar gekündigt werden sollten, bemängelte Vogler.

Die Änderungen am Infektionsschutzgesetz, zu denen die einrichtungsbezogene Impfpflicht ab dem 16. März 2022 zählt, sollen an diesem Freitag im Bundestag verabschiedet werden. Sie waren von der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP eingebracht worden und beinhalten auch bundeseinheitliche Regelungen zu Schließungen von Gastronomie und Freizeit-, sowie Kultureinrichtungen, auf die sich Bund und Länder bei ihrem letzten Treffen vor dem Regierungswechsel im Bund verständigt hatten.