Impfpflicht: Strobl rechnet mit Radikalisierung der Corona-Proteste

Impfpflicht: Strobl rechnet mit Radikalisierung der Corona-Proteste

Berlin (epd). Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thomas Strobl (CDU), befürchtet durch die geplante Impfpflicht eine weitere Radikalisierung der sogenannten Querdenker. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes sei davon auszugehen, dass „eine Impfpflicht die aggressive Haltung der Querdenker-Bewegung noch verstärkt“, sagte der baden-württembergische Innenminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Die Anhängerinnen und Anhänger glaubten, eine voranschreitende Diktatur zu erkennen, die Widerstand rechtfertige.

Der IMK-Vorsitzende rief dazu auf, dem Protest standzuhalten. Im Kampf gegen Corona sei es richtig, eine allgemeine Impfpflicht einzuführen. „Auch wenn es eine zunehmende Radikalisierung geben sollte: Wir lassen uns von Extremisten, Verschwörungsideologen und Antisemiten nicht abhalten, das Richtige zu tun“, betonte Strobl.

Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte vor einer Radikalisierung. Vor allem Ungeimpfte könnten „auf die deutlich strikteren Maßnahmen mit Widerstand oder gar gewalttätig reagieren“, sagte der Bundesvorsitzende Oliver Malchow den Funke-Zeitungen. Die Szene der Corona-Gegner bekämpfe praktisch seit Beginn der Pandemie den Staat und nicht das Virus. Angesichts der nun verschärften Maßnahmen sei zu befürchten, „dass sich diese Gruppen in ihrem Kern weiter radikalisieren“.