Wüst: Menschen sollten Impfpflicht nicht abwarten

Wüst: Menschen sollten Impfpflicht nicht abwarten

Berlin (epd). Zur Durchsetzung einer Corona-Impfpflicht hält der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) Bußgelder für das geeignete Mittel. „Das ist, glaube ich, der richtige Weg“, sagte er am Donnerstag im „Morgenmagazin“ des ZDF. „Der noch bessere Weg wäre, dass die Menschen nicht abwarten, bis es diese Pflicht gibt, sondern jetzt die Angebote annehmen und sich impfen lassen“, fügte er hinzu.

Einschränkungen für Ungeimpfte werden nach den Worten von Wüst im Zentrum der Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag stehen. Nach einem informellen Treffen der Regierungschefs und -chefinnen am Dienstag wurden bereits weitere Einschränkungen für nicht gegen Covid-19 Geimpfte in Aussicht gestellt. Diskutiert wird auch über die Schließung von Clubs und eine Beschränkung von Großveranstaltungen.

Angesprochen auf das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und Bayern München am Samstag wollte sich Wüst nicht auf eine konkrete Begrenzung des Stadionbesuchs festlegen. Es gehe um eine „signifikante Reduktion der Zuschauerzahlen“, die angesichts der bundesweiten Ligen deutschlandweit möglichst einheitlich erfolgen solle.

Die Zahl der Corona-Infektionen war zuletzt drastisch gestiegen. Mancherorts sind Intensivstationen bereits voll belegt. Zur Eindämmung der Pandemie wird auch die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht erwogen, über die allerdings der Bundestag beschließen müsste.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind derzeit 68,6  Prozent der gesamten Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die geringe Impfquote gilt als ein wesentlicher Grund für das Ausmaß der aktuellen vierten Welle der Pandemie.

Am Donnerstagmorgen meldete das RKI für die zurückliegenden 24 Stunden 73.209 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit sank leicht auf 439,2, von 442,9 am Vortag. 388 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, womit sich die Zahl der Corona-Toten in Deutschland auf 102.178 erhöhte.