Taubblinde und hörsehbehinderte Menschen für mehr berufliche Teilhabe

Taubblinde und hörsehbehinderte Menschen für mehr berufliche Teilhabe

Hannover (epd). Die beruflichen Angebote für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen sind in Deutschland häufig nicht ausreichend. Das ergab eine bundesweite Umfrage im Rahmen des Projekts „Wege in den Beruf“, wie das Deutsche Taubblindenwerk am Montag in Hannover mitteilte. Zwar existierten Rehabilitationsmaßnahmen, Dienstleistungen oder Hilfsmittel für ausschließlich sehbehinderte oder hörbehinderte Menschen. Sie seien jedoch nicht ausreichend anschlussfähig für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen.

Für die Erhebung wurden den Angaben nach 450 Schulen, Beratungsstellen und Fördereinrichtungen der Fachrichtungen Hören und Sehen befragt. Die Umfrage habe ergeben, dass jährlich mit etwa 30 Schulabgängern mit Taubblindheit oder Hörsehbehinderung zu rechnen sei, die beruflich ausgebildet werden möchten. Zudem hätten sich im vergangenen Jahr 273 Menschen bei Integrationsfachdiensten gemeldet, um sich über berufliche Angebote und Weiterbildungen für taubblinde Menschen zu informieren.

„Die Umfrage bestätigt unsere Annahme, dass der Bedarf an beruflichen Angeboten hoch ist. Es braucht ein ganzheitliches berufliches Bildungs- und Beratungskonzept für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen in Deutschland“, sagte die Leiterin des Projekts „Wege in den Beruf“, Melissa Glomb.

Das Projekt „Wege in den Beruf“ läuft noch bis Mai 2025 und wird durch die Aktion Mensch Stiftung ermöglicht. An dem Projekt sind neben dem Taubblindenwerk zwei Berufsbildungswerke für taubblinde Menschen beteiligt, die Nikolauspflege mit Sitz in Stuttgart sowie das SFZ Förderzentrum in Chemnitz.