"Alliance Defending Freedom" sucht Verbündete zur Hilfe für Christen

"Alliance Defending Freedom" sucht Verbündete zur Hilfe für Christen

Berlin (epd). Die Organisation „Alliance Defending Freedom International“ (ADF International) sucht Verbündete in der deutschen Politik zur Unterstützung verfolgter Christen in anderen Ländern. Öffentlicher Druck aus der Politik helfe den Menschen, sagte die Anwältin Tehmina Arora, die in Indien für die konservativ-christliche Organisation arbeitet, am Dienstag in Berlin. Unterstützung in konkreten Fällen für die ADF International bot der CDU-Abgeordnete Albert Stegemann an, der dem Stephanuskreis der Union im Bundestag angehört. Die Organisation unterstützt mit Anwälten unter anderem Menschen in Pakistan, die dort wegen des Blasphemie-Verbots verhaftet, inhaftiert und zu harten Strafen bis hin zur Todesstrafe inhaftiert wurden.

Die ADF International geht nach eigenen Angaben aus der in den USA aktiven Organisation „Alliance Defending Freedom“ (ADF) hervor. Beide arbeiten den Angaben zufolge eng zusammen, vertreten die gleichen Werte, nutzen auch das gleiche Logo. Die ADF positioniert sich in den USA für eine konservative Politik, etwa gegen Abtreibungen. Der internationale Teil mit Hauptsitz in Wien setzt sich nach eigener Darstellung „für christliche Werte in den Zentren der politischen und juristischen Macht“ ein.

Anwälte der spendenfinanzierten Organisation vertreten auch in Europa Menschen, die sich aus Glaubens- oder Gewissensgründen zu Unrecht verfolgt fühlen. Während es wie am Beispiel Pakistan um die Missachtung grundlegender Menschenrechte und tatsächlicher Verfolgung geht, begleitet die Organisation in Europa nach Darstellung des ADF International-Juristen Felix Böllmann Fälle, in denen aus anderen Gründen die Gewissensfreiheit beschnitten sei. Als Beispiele von insgesamt acht derzeit aktiven Fällen nannte er einen Sterbehilfe-Fall in Belgien und den Fall eines Apothekers in Deutschland, der aus Gewissensgründen die „Pille danach“ nicht verkaufen will.

Der CDU-Politiker Stegemann sagte, der Stephanuskreis sei bereit, die Organisation in konkreten Fällen verfolgter Christen zu unterstützen. Eine strategische Zusammenarbeit mit der Organisation sei aber nicht geplant, sagte Stegemann, gefragt nach Ähnlichkeiten zur Allianz konservativ-christlicher Organisationen und Politik in den USA. Dem Stephanuskreis der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gehören Abgeordnete an, die sich besonders für verfolgte Christen und die Achtung der Religionsfreiheit einsetzen. Dem Kreis gehörten Stegemann zufolge in der vergangenen Wahlperiode rund 40 Parlamentarier an. Der bisherige Vorsitzende Heribert Hirte (CDU) war aus dem Bundestag ausgeschieden. Für diese Wahlperiode muss sich der Stephanuskreis noch neu konstituieren.