Ortega gewinnt Wahl in Nicaragua

Ortega gewinnt Wahl in Nicaragua

Frankfurt a.M., Managua (epd). Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega hat offiziellen Angaben zufolge die Präsidentschaftswahl gewonnen. Auf den autoritär regierenden Präsidenten entfielen rund 75,9 Prozent der Stimmen, wie die Oberste Wahlbehörde CSE am Montagabend (Ortszeit) in Managua mitteilte. Demnach wurden die Stimmen aus nahezu allen Wahllokalen ausgezählt. An Ortegas Wahlsieg hatte es vor der Wahl kaum Zweifel gegeben, weil er aussichtsreiche Oppositionskandidaten inhaftieren ließ.

Das Ortega-Regime hatte in den vergangenen Monaten alle ernstzunehmenden Kandidatinnen und Kandidaten verhaften lassen oder unter Hausarrest gestellt. 39 Regimegegner wurden inhaftiert, oppositionelle Organisationen kriminalisiert und verboten. Auch gegen kritische Medien ging die Regierung vor. Die USA und die EU nannten die Abstimmung in Nicaragua eine Farce. Auch viele lateinamerikanische Länder wie Peru, Kolumbien, Guatemala, Costa Rica und Ecuador kritisierten die Wahl und gingen auf Distanz zu Ortega.

Der Sandinist Ortega war bereits von 1985 bis 1990 Präsident in Nicaragua. Damals bekämpften die linken Sandinisten von den USA gestützte rechtsgerichtete Rebellen der Contra-Bewegung. Im Jahr 2007 kehrte Ortega an die Staatsspitze zurück. Sein Regierungsstil wurde zunehmend autokratisch.