Umweltministerin Schulze sieht 1,5-Grad-Ziel weiter in Reichweite

Umweltministerin Schulze sieht 1,5-Grad-Ziel weiter in Reichweite

Berlin (epd). Die geschäftsführende Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hält das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens immer noch für erreichbar. Kein einzelnes Land könne garantieren, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt wird, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). „Manchmal kommt es einem fast unmöglich vor, aber es gibt auch Gründe zur Hoffnung“, sagte sie zur Halbzeit der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow.

„So viel, wie sich in den letzten Jahren beim Thema Klimaschutz bewegt hat, können wir es schaffen, die 1,5 Grad in Reichweite zu halten“, sagte die geschäftsführende Ministerin, die in der kommenden Woche selbst nach Glasgow reist. Es komme darauf an, dass die USA liefern, was sie versprochen haben, und dass China sich mehr zutraue als bisher zugesagt.

Man könne von einer Klimakonferenz nicht „die Spontan-Rettung der Welt“ erwarten, sagte die Ministerin. Ob die Konferenz in Glasgow ein Erfolg wird, macht Schulze an der Frage fest, ob sich die Welt sechs Jahre nach dem Pariser Abkommen auf fehlende Teile des Regelwerks einigen kann. „Darum muss es auf dieser Konferenz gelingen, dass wir das Regelbuch für das Paris-Abkommen endlich abschließen.“ Es fehlten noch Teile, zum Beispiel zu Berichtspflichten oder zu den Regeln, nach denen man international CO2-Minderungen handeln kann.

Das Pariser Klimaabkommen von 2015 setzt das Ziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Bisherige Prognosen gingen von einem Anstieg um 2,7 Grad aus, wenn alle Klimaschutz-Ankündigungen umgesetzt werden.

Zur Halbzeit der Weltklimakonferenz in Glasgow hatten Verhandler ermutigende Signale im Kampf gegen die Erderwärmung hervorgehoben. Der US-Klimabeauftragte John Kerry erklärte am Freitag, er habe in der ersten Woche eines solchen Gipfels noch nie so viele Ankündigungen und Finanzzusagen erlebt wie dieses Mal. Der deutsche Staatssekretär Jochen Flasbarth sprach von einem „Feuerwerk“ von Initiativen, räumte aber zugleich ein, dass es bei den technischen Verhandlungen strittige Punkte gebe.