Betrugsverfahren gegen Pastor kurz vor Abschluss

Betrugsverfahren gegen Pastor kurz vor Abschluss

Hildesheim (epd). Der Betrugsprozess gegen einen suspendierten Pastor vor dem Landgericht Hildesheim steht kurz vor dem Abschluss. Die Kammer wolle beim nächsten Verhandlungstermin am 9. November die Beweisaufnahme schließen, teilte das Gericht am Donnerstag mit. Am 16. November könnten dann die Plädoyers folgen, und möglicherweise könne auch schon ein Urteil verkündet werden (Az.: 20 KLs 12 Js 18186/17).

Die Staatsanwaltschaft wirft dem evangelischen Pastor vor, dem Kirchenamt in Hildesheim fingierte Quittungen und selbst gefertigte Rechnungen vorgelegt zu haben, um sich dann das Geld erstatten zu lassen. Ihm wird gewerbsmäßiger Betrug und Urkundenfälschung in 163 Fällen zur Last gelegt. Laut Anklageschrift beläuft sich der Schaden auf mehr als 52.000 Euro. Rund 10.000 Euro soll der Theologe bereits zurückgezahlt haben.

Im Verfahren hatte der 62-Jährige ausgesagt, dass er sich nicht habe bereichern wollen, sondern mit dem Geld unter anderem die Behandlung einer Krebserkrankung gezahlt habe. Er war zu dieser Zeit Pastor in Eime bei Hildesheim.

Das Gericht hat den Angaben zufolge beim jüngsten Verhandlungstermin zugesichert, dass der Angeklagte im Falle der Verurteilung eine Gesamtfreiheitsstrafe von mindestens einem Jahr und sechs Monaten, jedoch höchstens zwei Jahren zu erwarten habe. Die Vollstreckung dieser Strafe würde zur Bewährung ausgesetzt. Der Angeklagte, sein Verteidiger sowie die Vertreterin der Staatsanwaltschaft hätten zuvor einem entsprechenden Vorschlag des Gerichts zugestimmt.