Senioren-Verband beklagt starke Unterschiede in kommunaler Altenhilfe

Senioren-Verband beklagt starke Unterschiede in kommunaler Altenhilfe

Bonn (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) beklagt erhebliche Unterschiede bei Angeboten der kommunalen Altenhilfe. Nur wenige Kommunen stellten in nennenswertem Umfang Teilhabestrukturen für ältere Menschen bereit, erklärte der Senioren-Verband am Mittwoch in Bonn. Der Dachverband verwies dabei auf eine Erhebung in 33 Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen.

Insgesamt habe sich mit Blick auf das abgefragte Bezugsjahr 2019 gezeigt, dass die Kommunen unterschiedlich viel Geld für Angebote für Menschen ab 60 Jahren ausgegeben hätten. Für die Erhebung wurden nach eigenen Angaben zwischen Juli und September ausgewählte Kommunen in den vier Bundesländern abgefragt. Der finanzielle Aufwand der Kommunen reicht demnach von null bis 34,30 Euro pro Jahr, wobei der Mittelwert in den 33 Kommunen 13,86 Euro betrug. Fast drei Viertel der befragten Kommunen lägen allerdings unterhalb dieses Wertes, hieß es.

Der Bagso-Vorsitzende und ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Franz Müntefering sagte, dass sich der Lebensradius im Alter deutlich verkleinere. Die Lebensqualität hänge in hohem Maße von den Lebensbedingungen vor Ort ab. Die Kommunen seien daher in besonderer Weise aufgefordert, ihre Angebote weiterzuentwickeln und an die Lebenswelten alter Menschen anzupassen.