Wachstum der Weltbevölkerung hat sich verlangsamt

Wachstum der Weltbevölkerung hat sich verlangsamt

Hannover (epd). Das Wachstum der Weltbevölkerung hat sich in den vergangenen 30 Jahren um rund ein Drittel verlangsamt. Seit 1990 sank die Geburtenrate von durchschnittlich 3,2 Kindern pro Frau auf heute 2,3 Kinder, wie die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) am Montag in Hannover mitteilte. Aktuell leben 7,9 Milliarden Menschen auf der Erde.

Dabei gehen die Geburtenraten den Daten zufolge in den einzelnen Ländern und Regionen jedoch stark auseinander. Die höchste Rate verzeichnet Afrika südlich der Sahara, die ärmste Region der Erde, mit 4,7 Kindern pro Frau. Länder mit hohem Einkommen haben dagegen eine durchschnittliche Geburtenrate von 1,8.

Besonders hoch seien die Geburtenraten in Ländern mit einem ungedeckten Bedarf an modernen Verhütungsmitteln und einer hohen Anzahl an Teeangerschwangerschaften, erklärte die Stiftung. „Wenn Jugendliche nicht wählen können, ob sie ein Kind bekommen - sei es, weil ihnen Sexualaufklärung fehlt oder weil Verhütungsmittel rar sind -, wird ihnen ihr Selbstbestimmungsrecht verwehrt“, betonte Geschäftsführer Jan Kreutzberg.

In Afrika südlich der Sahara habe jede zweite Frau, die eine Schwangerschaft vermeiden möchte, keinen Zugang zu Verhütungsmitteln, hieß es weiter. Pro Jahr seien dort 16 Prozent der Geburten auf Teenagerschwangerschaften zurückzuführen. In Deutschland machten Teeangerschwangerschaften jährlich nur ein Prozent aller Geburten aus.