Weltklimagipfel beginnt am Sonntag

Weltklimagipfel beginnt am Sonntag

Glasgow (epd). Im schottischen Glasgow beginnt am Sonntag die 26. Klimakonferenz der Vereinten Nationen. In den kommenden zwei Wochen werden Delegierte aus mehr als 190 Ländern über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beraten, das die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad begrenzen soll. Für Montag haben sich zahlreiche Staats- und Regierungschef angekündigt, darunter US-Präsident Joe Biden und die scheidende deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Während des Gipfels sind mehrere Demonstrationen von Klimaaktivsten in der schottischen Stadt geplant.

Im Mittelpunkt der Konferenz stehen unter anderem die freiwilligen CO2-Reduktionsziele der Staaten für 2030. Die Staaten waren im Vorlauf des Glasgower Treffens aufgerufen, ihre Klimaschutz-Pläne zu aktualisieren. Die Zusagen reichen allerdings bislang bei weitem nicht aus, um die 1,5-Grad-Grenze zu halten. Eine Reihe von Ländern, darunter China, haben bislang kein aktualisiertes Ziel für 2030 vorgelegt, könnten das aber während des Gipfels oder beim G20-Gipfel am Wochenende in Rom nachholen.

Auf der Gipfel-Agenda stehen zudem Verhandlungen über Transparenzregeln und Berichtspflichten für die Klimaschutz-Anstrengungen der Staaten. Besonderes Augenmerk liegt zudem auf den Regeln für den Handel mit CO2-Emissionsrechten - dieser Punkt war beim jüngsten Gipfel 2019 in Madrid besonders umstritten. Einige Länder, allen voran Brasilien, bestehen darauf, Zertifikate verkaufen zu können, die sie sich selbst auf die Klima-Bilanz anrechnen können.

Für Streit könnten auch wieder die Klima-Hilfen für arme Staaten sorgen. Die Industrieländer haben ihr Versprechen, ab 2020 jährliche 100 Milliarden Dollar an öffentlichen und privaten Mitteln zur Verfügung zu stellen, bislang nicht erfüllt. Ein vor kurzem im Auftrag der britischen Konferenzpräsidentschaft erarbeiteter Plan sieht vor, dieses Ziel nun spätestens 2023 zu erreichen.