Gedenken an Opfer der Terroranschläge vom 11. September

Gedenken an Opfer der Terroranschläge vom 11. September
Am 11. September 2001 sei nicht nur Amerika angegriffen worden, "sondern wir alle", betont Außenminister Maas zum 20. Jahrestag der Anschläge. Die Gefahr durch islamistischen Terrorismus sei weiter sehr konkret, mahnen die Grünen.

Berlin (epd). 20 Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA ist auch in Deutschland der Opfer gedacht worden. Außenminister Heiko Maas (SPD) sagte, Deutschland trauere gemeinsam mit den Vereinigten Staaten. Damals seien nicht nur die USA angegriffen worden, „sondern wir alle“, erklärte er am Freitagabend in Berlin. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sagte, der Tag sei ein Schock gewesen und habe „sich in unser Gedächtnis gebrannt und weltweit tiefe Spuren hinterlassen“.

Maas verwies darauf, dass die fast 3.000 Todesopfer vom 11. September 2001 aus 92 verschiedenen Ländern gekommen seien, darunter auch elf Menschen aus Deutschland. „Die Erkenntnis bleibt: Dauerhafte Instabilität, Extremismus und Terror, auch in entfernteren Regionen der Welt, gehen uns irgendwann alle an“, betonte er. Über vieles, was nach den Anschlägen geschehen sei, müsse kritisch nachgedacht werden. Das hätten die jüngsten Ereignisse in Afghanistan noch einmal sehr brutal vor Augen geführt.

Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter, erklärten am Samstag, der 11. September habe die Welt abrupt verändert. Die Attentate hätten gezeigt, wie verwundbar die freiheitlichen Demokratien seien und wie hoch der Preis des Kampfes gegen den internationalen Terrorismus sei. Die jetzige Situation in Afghanistan sei „eine menschliche, humanitäre, aber auch politische Katastrophe mit Ansage“, sagten Göring-Eckardt und Hofreiter in Berlin. Die Gefahr durch islamistischen Terrorismus sei weiterhin sehr konkret.

Seehofer wies darauf hin, dass die deutschen Sicherheitsbehörden seit dem Jahr 2000 insgesamt 23 terroristische Attentate verhindert hätten. Es bestehe weiter die Gefahr von Anschlägen in Deutschland, sagte der Innenminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).

Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft einem Bericht zufolge rund 2.000 Islamisten in Deutschland als besonders gefährlich ein. „Das sind alle, denen wir als Nachrichtendienst potenziell Terror bis hin zu Anschlägen zutrauen“, sagte Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang dem Berliner „Tagesspiegel“ (Samstag). Das Bundeskriminalamt spricht dagegen dem Zeitungsbericht zufolge von aktuell 551 islamistischen Gefährdern sowie 536 „relevanten Personen“, die potenziell Unterstützer von Terroristen sind. Die Zahl des Verfassungsschutzes sei höher, da seine Behörde gefährliche Personen „auch schon vor einer möglichen Strafbarkeit als Risiko einstufen“ könne, erklärte Haldenwang.

Am 11. September 2001 hatten Mitglieder der islamistischen Terrororganisation Al-Kaida in den USA vier Passagierflugzeuge entführt. Zwei steuerten sie in die beiden Türme des World Trade Centers in New York, eine weitere Maschine in das Pentagon in Washington. Das vierte Flugzeug stürzte südlich von Pittsburgh ab, nachdem Passagiere versucht hatten, die Kontrolle über die Maschine zu erlangen.