Junkermann-Nachfolge: Bischofskandidatin und -kandidaten für EKM stellen sich vor

Kandidaten für die Bischofswahl in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
epd-bild/EKM
Kandidaten für die Wahl Anfang Mai sind die Superintendentin des Kirchenbezirks Plauen, Ulrike Weyer (Mitte), der Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, Friedrich Kramer (rechts), und der Hallenser Pfarrer Karsten Müller (links).
Junkermann-Nachfolge: Bischofskandidatin und -kandidaten für EKM stellen sich vor
Gut zwei Wochen vor der Entscheidung über die Nachfolge von Bischöfin Ilse Junkermann in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am 10. Mai im Kloster Drübeck (Harz) haben sich die Kandidaten zu den Herausforderungen des Bischofsamtes geäußert.

Dabei setzten die beiden Bewerber und die Bewerberin im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit Blick auf die Rolle der Kirche in der modernen Gesellschaft unterschiedliche Akzente. Während der Gemeindepfarrer Karsten Müller (53) aus Halle und der Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, Friedrich Kramer (54), der Kirche eher eine starke politische Rolle zusprachen, zeigte sich die Superintendentin des Kirchenbezirks Plauen (Vogtland), Ulrike Weyer (45), in dieser Frage zurückhaltender.

Für Weyer ist es "der Blick für das Kleine, Übersehene, Verlorene, mit dem sich Kirche von der großen Politik unterscheidet und worin christliche Botschaft vor allem wahrgenommen wird". Dagegen erklärte Kramer, die Kirche sollte sich als großer zivilgesellschaftlicher Akteur an der politischen Meinungsbildung beteiligen und diese nicht den Parteien überlassen. "Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen lassen sich nur im gemeinsamen Diskurs angehen", sagte Kramer. Müller erklärte, Kirche müsse politisch sein, "aber sie darf nicht politisieren".

Kandidat*innen stellen sich Samstag der Öffentlichkeit vor

Die Bischofswahl war notwendig geworden, weil Amtsinhaberin Junkermann nach zehn Jahren nach Leipzig wechselt. Ab 1. September 2019 soll sie an der Universität der Messestadt die Forschungsstelle "Kirchliche Praxis in der DDR. Kirche (sein) in Diktatur und Minderheit" leiten. Zuvor wird sie am 6. Juli in einem Gottesdienst im Magdeburger Dom verabschiedet und von ihrem Dienst als Landesbischöfin entpflichtet.

Das Kandidatentrio hat am Samstag in der Marktkirche von Halle Gelegenheit, sich einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Dabei werden sie jeweils einen kurzen Vortrag halten und dann auf zuvor gesammelte Fragen aus dem Publikum eingehen, erklärte eine EKM-Sprecherin.

Gewählt wird die Landesbischöfin oder der Landesbischof von der Landessynode, die vom 9. bis 11. Mai im Kloster Drübeck im Harz tagt. Auch dort ist am Eröffnungstag eine Vorstellungsrunde geplant. Am Abend müssen sich die zwei Bewerber und die Kandidatin in nichtöffentlicher Sitzung den Fragen des Kirchenparlaments stellen. Am darauffolgenden Tag können dann die 80 Synodalen über die Personalie entscheiden. Gewählt ist laut Kirchenverfassung der EKM, wer die Stimmen von zwei Dritteln der anwesenden Synodalen erhält. Die Amtszeit beträgt zehn Jahre.