Gedenken an KZ-Befreiung

Konzentrationslager Sachsenhausen
Foto: Wolfgang Kumm/dpa
Menschen nehmen an der zentralen Gedenkfeier zum 73. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen teil.
Gedenken an KZ-Befreiung
In den NS-Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück ist am Wochenende an die Befreiung vor 73 Jahren erinnert worden. Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) sagte in Sachsenhausen (Oranienburg), unzählige Menschen seien in den Konzentrations- und Vernichtungslagern durch Hunger, Erschöpfung, Krankheiten, Kälte, Misshandlungen, Hinrichtungen, medizinische Experimente und Massentötungen gestorben. Die Lager stünden für "schlimmste Zerstörungen der Individualität und der Humanität".

In Sachsenhausen sprach auch Bundeskulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Sie hatte zuvor erklärt, Deutschland dürfe nie wieder ein Land sein, "in dem Hass und Hetze gegen Minderheiten auf eine schweigende Mehrheit treffen - weder auf Schulhöfen noch auf öffentlichen Plätzen, weder auf Demonstrationen, bei Rap-Songs noch in Moscheen oder Parteien".

Am 22. und 23. April 1945 erreichten sowjetische und polnische Soldaten das unmittelbar zuvor von der SS geräumte KZ Sachsenhausen in Oranienburg, in dem zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen aus vielen europäischen Ländern inhaftiert waren. Zehntausende von ihnen starben an den unmenschlichen Haftbedingungen oder wurden Opfer von Mordaktionen der SS.

Erinnert wurde am Wochenende auch an das Schicksal der Häftlinge des Frauen-KZ Ravensbrück. Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil (parteilos) würdigte dabei die Gedenkstätte als einen zentralen Ort der Erinnerung im Land. Das Konzentrationslager Ravensbrück war am 30. April 1945 von der Roten Armee befreit worden.



Von 1939 bis 1945 war Ravensbrück das zentrale Frauen-Konzentrationslager des NS-Regimes. Mehr als 120.000 Frauen und Kinder aus über 30 Ländern sowie 20.000 Männer und 1.200 weibliche Jugendliche wurden dorthin verschleppt, viele von ihnen wurden ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben.