Opferzahl nach Anschlag in Somalia steigt auf 276

Selbstmordanschlags in Somalia.
Foto: dpa/Farah Abdi Warsameh
Somalische Frauen stehen in Mogadischu am Ort eines Selbstmordanschlags.
Opferzahl nach Anschlag in Somalia steigt auf 276
In Somalia gehen nach einem der schwersten Terroranschläge die Such- und Aufräumarbeiten weiter. Informationsminister Abdirahman Osman teilte in der Nacht zum Montag auf Twitter mit, die Zahl der Opfer sei auf mindestens 276 gestiegen, rund 300 Menschen seien verletzt worden.

Auf einer belebten Kreuzung in der Hauptstadt Mogadischu war am Samstag eine schwere Autobombe explodiert. Der Angriff gilt als einer der schwersten Anschläge in den vergangenen Jahren. Zunächst übernahm niemand die Verantwortung für den Anschlag. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass die Terrorgruppe Al-Schabaab die Tat verübt hat.

Zahl der Opfer könnte weiter steigen

Osman erklärte, die Türkei habe bereits ein Sanitätsflugzeug geschickt, mit dem Schwerverletzte zur Behandlung in die Türkei geflogen werden können. Auch Dschibuti, Kenia und Äthiopien hätten Hilfe angeboten. Die Zahl der Opfer könne weiter steigen, zudem seien viele der Opfer wegen der schweren Verbrennungen nicht zu identifizieren, berichtete der lokale Sender Radio Shabelle am Montag. Die Bombe explodierte am Eingang eines Gebäudekomplexes, in dem Hotels, Restaurants und Büros der Regierung untergebracht sind. 

Al-Shabaab verbreitet in Somalia seit Jahren Angst und Schrecken und kontrolliert weite Teile des Landes. Die Islamisten wollen einen islamischen Gottesstaat errichten und verüben immer wieder Angriffe auf Zivilisten und Einrichtungen der Regierung. "Der Anschlag ruft in Erinnerung, wie tödlich der Konflikt für normale Bürger ist", erklärte Laetitia Bader von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch.

"Der Terror wird nicht siegen"

Präsident Mohamed Abdullahi Farmajo kündigte am Sonntag eine dreitägige  Staatstrauer an. Die Vereinten Nationen verurteilten den Anschlag. Die UN-Mission in Somalia (Unsom) verurteilte den Angriff als barbarischen Akt. Präsident Farmajo rief die Bevölkerung auf zusammenzustehen. "Der Terror wird nicht siegen", sagte er.